Wer muss für das Desaster im Suezkanal blechen? Knapp eine Woche blockierte das Frachtschiff «Ever Given» den Kanal. Der japanische Frachter verstopfte eine der wichtigsten Verbindungen für den Welthandel. Nun fordert die Kanalbehörde aufgrund der tagelangen Blockade Schadensersatz in Höhe von einer Milliarde Dollar.
Die Weiterfahrt des XXL-Frachters will man im Zweifel erst bei einer Einigung erlauben. «Wir haben viel Mühe und Arbeit in die Rettung des Schiffs gesteckt. Wir haben täglich Einnahmen verloren. Uns steht eine Entschädigung zu», sagte Usama Rabi, Vorsitzender der Kanalbehörde der Nachrichtenseite «Al-Ahram» zufolge.
Milliardenforderung – nur an wen?
Wer genau den Mega-Betrag zahlen soll, liess er dabei offen. Eigentümer des Schiffs ist die japanische Leasingfirma Shoei Kisen Kaisha. Registriert ist der Frachter in Panama. Betrieben wird er von der taiwanischen Reederei Evergreen Marine.
Wie kommt es zur Milliardenforderung? Die Kanalbehörde bezieht sich unter anderem auf Verluste in Höhe von 14 bis 15 Millionen Dollar pro Tag. Ausserdem wolle man die tagelangen Arbeiten mit Baggern und Schleppern zur Freilegung des 400 Meter langen Schiffs verrechnen.
«Wir haben das Schiff und seine Fracht gerettet»
Usama Rabi sagt: «Wir haben das Schiff und seine Fracht gerettet.» Die Fracht allein sei 3,5 Milliarden Dollar wert.
Derzeit liegt die «Ever Given» im Bittersee zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Suezkanals. Dort wird die Unfallursache untersucht. Weiterfahren wird der Frachter wohl erst, wenn vollständig geklärt ist, wie es zur Blockade kommen konnte – und wer der Schadensersatzforderung nachkommt. (euc)