Gut eine Woche nach Verkündung einer landesweiten Waffenruhe in Syrien, die durch Vermittlung Russlands und der Türkei zustande kam, haben die russischen Truppen heute auf mit einem teilweisen Abzug ihrer Kräfte begonnen.
Der Flugzeugträger «Admiral Kusnezov», der Raketenkreuzer «Peter der Grosse» und mehrere Begleitschiffe würden als erste Kurs zurück Richtung Russland nehmen, teilte Generalstabschef Waleri Gerassimow heute mit. Seit Mitte Oktober vergangenen Jahres war der Träger «Admiral Kusnezov» im Mittelmeer vor der Küste Syriens stationiert.
Die Nachrichtenagentur Tass zitierte Gerassimow am Freitag mit den Worten: «Entsprechend der Entscheidung des Oberbefehlshabers der Streitkräfte der Russischen Föderation, Wladimir Putin, beginnt das Verteidigungsministerium damit, die Truppenstärke in Syrien zu reduzieren.» Putin hatte die Truppenreduzierung im Zusammenhang mit der Vereinbarung einer Waffenruhe im Dezember angekündigt. Russland ist der engste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Waffen ruhen noch immer nicht vollständig
Unterdessen setzte die syrische Armee trotz Feuerpause ihre Offensive zur Rückeroberung eines Tals bei Damaskus voran, um Rebellen die Kontrolle über wichtige Süsswasserquellen zu entreissen. Bewohner und Rebellen berichteten von verstärktem Beschuss. Ein Angebot der Regierung, das Gebiet zu verlassen und in die von Rebellen gehaltene Provinz Idlib abzuziehen, lehnten die Aufständischen ab.
Im Tal am nordwestlichen Rand von Damaskus liegen die Ain al-Fidscha Quellen. 70 Prozent des in der Hauptstadt benötigten Wassers stammt normalerweise von dort. Doch seit die Pumpenanlage beschädigt wurde, leidet die Millionenmetropole unter einer massiven Knappheit.
Die Regierung wirft den Rebellen zudem vor, die Quellen mit Diesel verunreinigt zu haben. Die Preise für Wasser in Flaschen haben sich nach Angaben von Bewohnern inzwischen verdreifacht.(SDA/lha)