Das «Bildnis einer Frau» von Gustav Klimt (1862–1918), das 1997 aus der Galerie Ricci Oddi in der norditalienischen Stadt Piacenza entwendet worden war, wurde in einem Verlies im Garten der Galerie entdeckt. Das berichtet die lokale Tageszeitung «Libertá».
Bei Arbeiten im Garten der Galerie für moderne Kunst wurde der Efeu geschnitten, der über eine Aussenwand wuchs. Dahinter wurde eine Tür entdeckt und dahinter ein Zwischenraum, in dem das Bild in einem Sack gefunden wurde. Das Gemälde, noch mit Stempel und Siegel versehen, sei in gutem Zustand, berichtet der Direktor der Galerie, Massimo Ferrari.
Echtheit wird überprüft
Das «Bildnis einer Frau» aus der Zeit 1916–1918 gilt als eines der meist gesuchten Gemälde der Welt. Es wurde von Klimt in seinen letzten Lebensjahren entworfen. Es befindet sich im Moment bei der Polizei und wird auf seine Echtheit überprüft.
Der Galeriedirektor geht davon aus, dass die Diebe, die das Gemälde entwendet hatten, es im Verlies unweit der Galerie versteckt hatten, um es nach einigen Tagen abzuholen. Wegen des Medienrummels nach dem Diebstahl und der starken Präsenz von Sicherheitskräften hätten sie das Gemälde aber nicht mehr wegbringen und wahrscheinlich nur schwer verkaufen können.
Wegen Bekanntheit gilt es als unverkäuflich
Das Gemälde war im Februar 1997 bei Renovierungsarbeiten in der Galerie entwendet worden, als die Alarmanlage gerade nicht funktionierte. Man vermutete, dass die Diebe über das Dach geflüchtet seien. Zuerst konzentrierten sich die Ermittlungen auf die Aufseher der Galerie, die Untersuchung gegen sie wurde jedoch wegen Mangels an Beweisen eingestellt.
Das Ölbild gilt wegen seiner Bekanntheit als unverkäuflich. Es ist Teil einer Serie von Damenporträts, die Klimt in den letzten Jahren seines Schaffens zwischen 1916 und 1918 malte.
Fingerabdruck auf dem Rahmen
Mit dem Diebstahl mussten sich die Carabinieri 2014 ein zweites Mal beschäftigen. Damals wurde ein Fingerabdruck mit neuen Technologien überprüft, den der Dieb angeblich beim Diebstahl auf dem Rahmen des Gemäldes hinterlassen hatte.
«Sollte die Echtheit des Bildes bestätigt werden, wäre dies eine grosse Freude für die Stadt», kommentiert das für Kulturfragen zuständige Stadtratsmitglied von Piacenza, Jonathan Papamarenghi. (SDA/noo)