Die Internationale Organisation für Migration (IOM) konnte auch heute noch keine Angaben zu einer möglichen Flüchtlingstragödie mit Hunderten von Toten im Mittelmeer machen (BLICK berichtete). «Es ist wirklich ein Mysterium. Wir können das Unglück weder bestätigen noch dementieren», sagte Flavio Di Giacomo, der Sprecher der IOM in Italien.
Bisher gebe es nur Aussagen von Überlebenden, die offenbar mit Medien gesprochen hätten. Dies sei ungewöhnlich, weil Überlebende nach einem Schiffbruch gewöhnlich zunächst mit ihren Rettern sprechen würden. «Wir können nichts bestätigen, bis wir keine direkte Zeugenaussage oder irgendetwas von offiziellen Behörden haben», sagte Di Giacomo weiter.
Auch Küstenwache weiss nichts
Auch das UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) in Italien hatte bis zum Mittag keine neuen Erkenntnisse zu den Berichten. «Wir stehen seit gestern in Kontakt mit der italienischen, der griechischen und der ägyptischen Küstenwache und keine der drei weiss bislang Konkretes», erklärte eine Sprecherin. «Aber das muss natürlich nichts heissen und bedeutet nicht, dass es kein Unglück gegeben hat.»
Die UNHCR-Sprecherin Ariane Rummery erklärte in Genf, dass eine Mission der Behörde auf dem Weg zum möglichen Unglücksort sei. Dort sollen weitere Informationen gesammelt werden.
Seit Montag gibt es unbestätigte Berichte, wonach sich im Mittelmeer eine Flüchtlingskatastrophe mit bis zu 500 Toten ereignet haben könnte. Die Flüchtlinge sollen von Ägypten aus in See gestochen sein. (SDA/lz)