In einem Spital in Nowy Dwór Mazowiecki (Polen) spielten sich kurz vor Weihnachten unglaubliche Szenen ab. Eine 44-jährige Schwangere wurde am 23. Dezember zur Entbindung eingeliefert. Dabei war die werdende Mutter stockbetrunken. Das Krankenhauspersonal mass bei ihr einen Alkoholpegel von 3,2 Promille, schreibt «Focus.
Das Kind war zwölf Wochen zu früh, konnte jedoch auf natürlichem Weg geboren werden. Doch der Alkoholkonsum der Mutter hatte für das Kind schwere Folgen. Es kam mit 3,0 Promille Alkohol zur Welt und hatte genetische Defekte. Drei Wochen später war das Baby tot. Die Ärzte konnten sein Leben nicht mehr retten.
Die 44-Jährige hatte sich direkt nach der Geburt selbst entlassen. Bei der polizeilichen Einvernahme gestand sie ihre Schuld zwar ein, machte aber sonst keine Angaben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun. Der Polin drohen nun bis zu fünf Jahre hinter Gittern.
Von der gerichtsmedizinischen Untersuchung erhoffen sich die Ermittler nun Klarheit über die Todesursache. "Juristisch gesehen ist das ein ungewöhnlicher und komplizierter Fall", so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Bei einer 44-Jährigen müsse man grundsätzlich von einer Risikoschwangerschaft ausgehen.
Die medizinischen Sachverständigen sollen klären, ob die genetischen Defekte des Babys oder der hohe Alkoholpegel letztendlich zum Tod des Kindes geführt haben. Davon hänge ab, welchen Tatbestand die Staatsanwaltschaft der Frau überhaupt vorwerfen könne. Bis zum Tod des Kindes waren die Ermittler von schwerer Körperverletzung ausgegangen. Dafür würden der Frau bis zu fünf Jahre Gefängnis drohen. (man)