Münchner Polizei sucht Helfer
Held rettet Rollstuhlfahrerin vor Sturz auf Zuggleis

Am Münchner Bahnhof kommt es am Mittwoch fast zur Katastrophe: Eine Rollstuhlfahrerin wird von einem Zug mitgeschleift und beinahe aufs Gleis geworfen. Dann aber eilte ein mutiger Helfer herbei.
Publiziert: 06.08.2021 um 12:05 Uhr
Ein junger Mann rettet die Rollstuhlfahrerin vor dem sicheren Sturz aufs Zuggleis.
Foto: Bundespolizei Bayern

Es ist kurz nach 13 Uhr am Mittwoch, als eine 56-jährige Frau am Münchner Bahnhof in den Zug einsteigen will. Sie versucht, mit ihrem Rollstuhl rückwärts in die S-Bahn zu rollen. Mehrere Versuche scheitern. Dann schliessen sich die Türen, und der Zug setzt sich in Bewegung. Dabei bleibt ein Rad des Rollstuhls zwischen Bahnsteig und einem Waggon hängen.

Die Frau kann sich nicht lösen und ist in dieser gefährlichen Position eingeklemmt, während die S-Bahn aus dem Bahnhof fährt. Der Zug schrammt mit ganzer Länge an der feststeckenden Rollstuhlfahrerin entlang. Verzweifelt schreit die Frau um Hilfe.

Fast aufs Gleis gestürzt

Dann wird ein Unbekannter zum Retter der Rollstuhlfahrerin. Der ebenfalls im Bahnhof wartende Mann zögert keine Sekunde und eilt der Frau sofort zur Hilfe. Genau in dem Moment, als sich der Rollstuhl vom Zug löst, bekommt der Mann den Griff des Gefährts zu fassen. Er hält den gekippten Rollstuhl mitsamt der Frau fest und verhindert den sicheren Sturz hinunter aufs Gleis.

Wenige Sekunden später eilen weitere Passanten zu der dramatischen Szene und reissen die Frau im Rollstuhl auf den Bahnsteig zurück. Sie ist geschockt und muss mit Verletzungen ins Spital eingeliefert werden.

Tätowierter Held gesucht

Weder der Lokführer noch die Bahnsteigaufsicht haben den Vorfall bemerkt. Die Münchner Bundespolizei hat Ermittlungen wegen Gefährdung des Bahnverkehrs aufgenommen.

Zudem wird auch der Retter gesucht, der die Frau vor einer noch grösseren Tragödie bewahrt hat. Laut Polizeibeschrieb trug er ein schwarzes T-Shirt mit weissem «Gas Monkey»-Druck auf der Vorder- und Rückseite. Dazu schwarze Hosen und hellgraue Schuhe. Neben kurzen, dunklen Haaren hatte der 25- bis 30-Jährige ein grosses Tattoo am rechten Arm. (gin)

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