Müllstreik beendet – Besserung in Sicht
Griechenland stinkt zum Himmel

Die griechischen Müllarbeiter haben das Ende ihres bereits elf Tage währenden Streiks verkündet. Man werde zwar weiter kämpfen, aber mit anderen Mitteln. Der Streik ist in den Städten sichtbar: Tausende Tonnen Müll liegen unter der heissen Juni-Sonne.
Publiziert: 29.06.2017 um 18:58 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:35 Uhr
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Der Müllstreik schreckt Touristen ab.
Foto: Petros Giannakouris

Der Müllstreik hat Griechenlands Städte in Müllhalden verwandelt. Seit elf Tagen liegen Berge von Abfall auf den Strassen, in der Sommersonne schmorend. Der Gestank ist nun so unerträglich geworden, dass die Müllarbeiter ihren Streik nun beenden mussten.

Als Grund gab Nikos Trakas, Chef der zuständigen Gewerkschaft, die Hitzewelle an, die Griechenland fest im Griff hat und bis zum Sonntag andauern soll. Laut dem Gewerkschaftschef sollte noch am Donnerstagabend mit der Entsorgung des Abfalls begonnen werden.

Unter der Hand heisst es, die Gewerkschaft sei jedoch vor allem deshalb eingeknickt, weil sonst möglicherweise das Militär angerückt wäre, um den Abfall zu beseitigen. Auch der Einsatz von Privatunternehmen war von manchen Kommunen bereits veranlasst worden.

Nikos Trikas von der zuständigen Gewerkschaft hat das Streikende erklärt.
Foto: Yorgos Karahalis

Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung

Auf den Strassen der Grossstädte Athen und Thessaloniki sowie auf den griechischen Inseln haben sich seit Beginn des Streiks viele tausend Tonnen Müll angesammelt, die wegen der starken Hitze buchstäblich zum Himmel stinken und den Behörden zufolge zum Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung werden.

Bis die Abfallberge endgültig beseitigt sind, könnte es Wochen dauern. Auch der Schaden des Streiks ist noch nicht abzusehen. Touristen zeigten sich entsetzt und viele Einkaufsstrassen, Cafés und Tavernen blieben immer öfter leer, weil direkt davor der Müll stank.

Bei dem Streik ging es um landesweit rund 10'000 Müllarbeiter, deren befristete Verträge zum Monatsende ablaufen und die feste Arbeitsverhältnisse fordern. Die Regierung hatte sich am Montag bereit erklärt, 2500 Mitarbeiter anzustellen. Damit ist die Gewerkschaft jedoch weiterhin nicht einverstanden. (SDA)

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