Mord an Schweizer Ehepaar in Kenia
Wollte der Killer die Traumvilla erben?

Werner (71) und Marianne B.* (78) mussten sterben. Hauswart Geoffrey M.* (38) glaubte vielleicht, er würde ihre Liegenschaft in Mombasa im Falle ihres Todes bekommen. Dem wollte er wohl etwas nachhelfen.
Publiziert: 06.09.2017 um 19:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:00 Uhr
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Kenianische Polizisten bergen die Leichen von Werner und Marianne B. in Mombasa.
Foto: Joseph Okanga
Myrte Müller

Werner B. war 71, Marianne B. bereits 78 Jahre alt. Das Rentnerpaar aus Bremgarten AG hatte keine eigenen Kinder – aber eine schöne Villa mit Pool in Kenia. Was sollte aus dem Traumhaus werden, wenn sie einmal nicht mehr wären?

Die Sorge um ihr Vermächtnis wird ihnen in der Nacht auf den 20. August möglicherweise zum tödlichen Verhängnis. Denn Hauswart Geoffrey M. (38), vom Ehepaar «Jeff» genannt, glaubte, das Luxus-Anwesen im Fall des Todes seiner Schweizer Arbeitgeber zu erben. Seit drei Jahren arbeitet er bei Werner und Marianne B., hatte ihr Vertrauen gewonnen.

Einer anonymen Quelle aus Polizeikreisen zufolge hatte das Ehepaar aus dem Aargau bereits ein schriftliches Testament bei einem Anwaltsbüro in Mombasa hinterlegt, wie «The Star» berichtet.

Hauswart heuert mindestens zwei Killer an

Die Polizei von Kenia geht nun davon aus, dass Geoffrey M. mindestens zwei Komplizen anheuerte, um das Ehepaar umzubringen. Die Bluttat findet in der Villa der Schweizer statt. Die beiden Opfer werden mit Messern und Macheten hingerichtet. 

Die Killer wickeln die Leichen in Bettlaken, karren sie in einem dunkelblauen Toyota 20 Kilometer weit und werfen sie einfach an den Strassenrand (BLICK berichtete).

Das Verbrechen sei keine Kurzschlusshandlung gewesen, so berichtet die kenianische Zeitung «The Star» weiter. Es sei über Monate geplant worden. So habe es bereits im April ein Treffen zwischen dem Hauswart und den späteren Killern gegeben. 

Geoffrey M. (38) hatte dem Wachmann eine Woche freigegeben

Als Werner und Marianne B. aus den Ferien in der Schweiz zurück nach Afrika fliegen, werden sie nicht vom Hauswart am Flugplatz empfangen, sondern von zwei anderen Männern – ihren Killern. Diese verstauen das Gepäck des Ehepaars und fahren die beiden zu ihrer Villa, wo dann ihr Martyrium beginnt. 

Dem Wachmann hat «Jeff» ein ganze Woche freigegeben, Werner und Marianne B. sind ihren Mördern ausgeliefert. Gegen 4.40 Uhr ruft einer der Killer den Hauswart an und meldet, dass der Auftrag ausgeführt und alle Spuren verwischt seien. 

Als die Polizei das Handy des Hauswartes ortet, gelingt die Verhaftung. In den Taschen des Verdächtigen finden die Beamten Geldscheine im Wert von 360 Franken und die Kreditkarten der Mordopfer. Ab 26. September muss sich Geoffrey «Jeff» M. wegen des Mordkomplottes vor Gericht verantworten.

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