Draussen schneit es, als am Freitagabend die Coverband Noasis im Tan Hill Inn in Yorkshire (England) spielt. Dann wurde es drei Tage lang sehr kuschelig für 61 Besucher der Show. Denn ein heftiger Schneesturm schneite die Anwesenden derartig ein, dass sie nicht raus aus dem Pub konnten. Erst am Montag konnten die meisten endlich abreisen.
Die Gäste waren gemeinsam mit ihrer Lieblingsband drei Tage eingesperrt. Das Tan Hill Inn liegt 528 Meter über dem Meeresspiegel – und sei damit das höchstgelegene Pub Grossbritanniens. Neben dem Schnee haben laut britischen Medien auch umgestürzte Strommaste zu einer gefährlichen Situation im Freien geführt.
Montagmittag kam der rettende Schneepflug
Der Schneepflug sei am Montag «endlich durchgekommen», sagte Nicola Townsend, Wirtin des Tan Hill Inn, der Agentur PA am späten Montagabend. Von den 61 Gästen seien 59 abgereist, nachdem sie ihre Autos aus dem Schnee gebuddelt hätten. Die zwei verbliebenen Gäste wollten noch einen Tag dranhängen und dann am Dienstag abreisen.
Die Manager des Pubs hatten in der Lounge des Lokals ein Schlaflager eingerichtet. Die Gruppe aus 61 Fremden war am Montagmorgen bereits auf etwa 50 Personen geschrumpft, wie die «New York Times» berichtet. Einige hatten das Lager trotz der Wetterwarnung verlassen. Teils, weil sie kleine Kinder hatten oder medizinische Probleme.
Am Montagmittag fuhr endlich ein Schneepflug durch das Gebiet. Die meisten der im Pub gestrandeten Menschen konnten ihre winterliche Heimreise antreten. Auch die Coverband verliess das Pub am Montagabend.
Zeitvertreib mit Karaoke und Kneipen-Quizz
«Es war wie eine Party mit einer grossen Freundesgruppe», beschrieb die Wirtin die Stimmung während der drei Tage. Es sei ein tolles Erlebnis gewesen, das Ganze sei richtig toll verlaufen. «Die Gäste, die wir hatten, man hätte sie nicht besser aussuchen können.»
Townsend zeigte sich überrascht, wie gut die Eingeschlossenen miteinander ausgekommen seien. «Es gab keine kleinen Gruppen, jeder hat sich mit jedem unterhalten, alle waren freundlich zueinander, es war einfach herzerwärmend», resümierte Townsend.
Um sich die Zeit zu vertreiben, haben die Gestrandeten Kneipenquizze gespeilt, Filme wie «Grease» und «Mamma Mia!» geschaut und Karaoke gesungen. (euc)