Die meisten Leute schaffen in ihrem ganzen Leben nicht einmal einen einzigen Marathon. Anders Chau Smith aus dem US-Bundesstaat Missouri: Sie hat mit ihren 70 Lebensjahren schon 70 geschafft.
Und Ende Januar machte sie gleich sieben auf einen Streich. Vom 25. bis zum 31. Januar rannte das sportliche Grosi den anspruchsvollen Triple 7 Quest. Die Aufgabe: sieben Marathons in sieben Tagen auf sieben Kontinenten.
So lief Smith je einen Marathon in Australien, Singapur, Ägypten, den Niederlanden, den USA, Chile und der Antarktis. Dabei trug sie eine rosa Mütze, einen Pussyhat, wie ihn zum Weltfrauentag Tausende als Symbol für Frauenrechte auf dem Kopf hatten.
Vom Kriegsflüchtling zur Marathonläuferin
Smiths Leistung ist nicht nur wegen ihres hohen Alters beachtlich. Als 13-Jährige wurde sie im Vietnamkrieg verletzt. Granatsplitter befinden sich immer noch in ihrem rechten Bein und in einem Arm. Manchmal schmerzen die Splitter beim Rennen: «Auch wenn es wirklich wehtut, stelle ich mir was Positives vor. Wasserfälle, Flüsse oder Seen.»
Während des Krieges wanderte sie mit ihrem Ex-Mann in die USA aus. Mit dem Marathonlaufen begann sie im Alter von 48 Jahren. Zu laufen war ein guter Ausgleich zum stressigen Alltag als alleinerziehende Mutter: «Ich fühle mich viel besser, wenn ich renne.»
2014 lief sie bereits einmal mit ihrem Ehemann sieben Marathonläufe auf sieben Kontinenten, doch sie nahm sich mehr Zeit dafür.
Für den diesjährigen Triple 7 Quest hat sie sich laut CNN acht Monate lang vorbereitet: «In den letzten vier Monaten bin ich immer längere Strecken gelaufen. Ich bin jede Woche zwischen 24 und 209 Kilometer gerannt.» (maz)