Mit Behandlung unzufrieden?
Mann (55) erschiesst Arzt in US-Spital

In einem Bostoner Spital kam es gestern Morgen zu einer tödlichen Schussabgabe. Ein Chirurg wurde getötet.
Publiziert: 21.01.2015 um 05:48 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 23:34 Uhr
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Die Polizei war innert kürzester Zeit am Tatort, dem «Brigham and Women's Hospital» in Boston.
Foto: Keystone

Das «Brigham and Women's Hospital» in Boston rühmt sich als eines der besten Spitäler in den gesamten Vereinigten Staaten. Es ist Teil der medizinischen Fakultät der Elite-Uni Harvard und eigenen Angaben zufolge in fast allen medizinischen Bereichen international führend.

Stephen Pasceri schien mit den Leistungen des Spitals allerdings nicht zufrieden. Der 55-Jährige aus Willbury erschoss gestern Morgen einen Arzt sowie anschliessend sich selbst. Der Fachmann für Herz- und Gefässchirurgie, Dr. Michael J. Davidson, hatte in der Vergangenheit seine Mutter behandelt, berichtet der «Boston Globe». Ersten Erkenntnissen zufolge hatte Pasceri offenbar «Probleme» mit der Behandlung.

Um kurz nach 11 Uhr war der Mann im Spital aufgetaucht und hatte ein Gespräch mit dem 44-jährigen Chirurgen verlangt. Als dieser schliesslich auftauchte und ihn in ein Untersuchungszimmer bat, feuerte Pasceri zwei Schüsse ab.

Patienten mussten sich im Zimmer einschliessen

Sofort seien Spital-Angestellte dem schwerverletzten Arzt zu Hilfe geeilt und hätten ihn auf die Notfallstation gebracht, schreibt der «Boston Globe». Per Lautsprecherdurchsage wurden die Patienten aufgefordert, sich in ihren Zimmern einzuschliessen, auch das Personal verschanzte sich in Räumen. Strassen in der Umgebung wurden gesperrt. Die Polizei durchsuchte das Gebäude und fand den Schützen schliesslich tot im Untersuchungszimmer. Er hatte sich nach der Tat offenbar selbst gerichtet.

Der verwundete Chirurg wurde derweil notoperiert. Doch die Verletzungen waren zu gravierend. Rund zwölf Stunden nach dem Attentat teilte das Spital mit, Dr. Davidson sei gestorben.

Wie der «Boston Globe» berichtet, kommt es in Spitälern äusserst selten zu Schiessereien. Eine Studie habe ergeben, dass von 2002 bis 2011 in den USA gerade einmal 154 Vorfälle registriert wurden. Nur in Ausnahmefällen gehörten Ärzte oder Krankenpfleger zu den Opfern. (lha)

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