Misslungene Aktion
Hat Greenpeace ein Weltkulturerbe verwüstet?

Peru hat Greenpeace vorgeworfen, durch eine illegale Aktion im Sperrbezirk der weltbekannten Nazca-Linien «irreparable Schäden» angerichtet zu haben.
Publiziert: 11.12.2014 um 21:22 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:46 Uhr
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Die geheimnisvolle Scharrbilder der Nazca – und der Greenpeace-Schriftzug mittendrin.
Foto: Reuters

Greenpeace hatte anlässlich der UNO-Klimakonferenz Anfang der Woche vor einer der historischen Geoglyphen den Schriftzug «Time for Change - The Future is renewable» angebracht. Greenpeace entschuldigte sich. Vergebens - die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Die sogenannten Scharrbilder sind schätzungsweise um 200 bis 800 Jahre vor Christus entstanden und gehören zum UNO-Weltkulturerbe. Die kilometerlangen Geoglyphen stellen Tier- und geometrische Figuren dar, die vor allem aus der Luft zu erkennen sind.

Das Betreten der Nazca-Linien ist streng verboten. Der Schriftzug wurde in der Nähe des etwas 90 Meter langen Kolibri-Scharrbildes auf den Boden gelegt.

Das peruanische Kulturministerium verurteilte die «illegale» Aktion scharf und kündigte Konsequenzen an. Peru respektiere die Meinungsfreiheit, wenn dabei das nationale Kulturerbe des Landes beachtet werde, erklärte das Kulturministerium, das bei der Staatsanwaltschaft eine Ausreisesperre gegen die betroffenen Greenpeace-Aktivisten beantragte.

Greenpeace schrieb in einer E-Mail, man habe sich «bedingungslos und ernsthaft» entschuldigt und werde bei einer Untersuchung kooperieren. Staatsanwältin Velia Patricia Begazo Villanueva teilte mit, dass gegen 12 Personen ermittelt werde. Die Schäden seien auf dem angrenzenden Gebiet zum Kolibri-Bild auf einer Fläche von 1600 Quadratmetern festgestellt worden. (SDA)

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