Missbrauchte und entstellte Kinder
Mutter von 40-köpfiger Inzest-Familie vor Gericht

Ein unglaublicher Fall von Inzest und Missbrauch erschüttert Australien: Über vier Generationen sollen sich Verwandte untereinander fortgepflanzt haben. Nun muss sich das Oberhaupt der 40-köpfigen Familie vor Gericht verantworten.
Publiziert: 19.08.2014 um 04:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 23:29 Uhr
Abgeschottet: Über vier Generationen schliefen in einer australischen Familie Väter mit Töchtern, Onkel mit Nichten und Neffen und Kinder mit Kindern.
Foto: Getty Images

Betty Colt (48), der 13-fachen Mutter und Matriarchin der Inzest-Familie aus dem australischen Bundesstaat New South Wales, drohen nun bis zu zehn Jahren Gefängnis. Sie soll fünf ihrer Kinder mit ihrem Vater und ihrem Bruder oder einem weiteren nahen Verwandten gezeugt haben, wie die «Daily Mail» berichtet.

Des Weiteren soll sie geplant haben, zwei ihrer Söhne (15 und 16) zu entführen. Die beiden Teenager hätten sich zusammen mit ihren drei ebenfalls aus Inzest hervorgegangenen Geschwistern in staatlicher Obhut befunden.

Abgemagerte, dreckige und missbrauchte Kinder

Der unglaubliche Fall war vor zwei Jahren publik geworden. Damals waren die australischen Behörden in einer abgelegenen Gegend des Landes auf eine Siedlung gestossen, in der ein Dutzend abgemagerte, dreckige und verwahrloste Kinder mit etwa 30 Erwachsenen zusammenlebten. Einige Kinder litten unter Deformationen, gesundheitlichen Gebrechen und Sprachstörungen.

Wie sich herausstellte, handelte sich um Mitglieder derselben Familie: Elf der zwölf Kinder hatten Eltern, die miteinander verwandt waren. Schon die Ur-Ur-Grosseltern sollen Bruder und Schwester gewesen sein.

Keine Toiletten, Duschen oder Badewannen

Die Grossfamilie lebte in zwei Baracken, zwei Wohnwagen und zwei Zelten ohne fliessendes Wasser und Kanalisation. In den Gerichtsunterlagen ist von «sehr schmutzigen und gefährlichen» Lebensbedingungen die Rede.

Auf dem Gelände lagen den Dokumenten zufolge ungesicherte Stromkabel, Kettensägen und grosse Säcke voller Müll herum. Die Kinder waren völlig verdreckt und hatten schlechte Zähne.

«Es gab keine Toiletten, Duschen oder Badewannen», heisst es weiter. Einige der Mädchen hätten gar nicht gewusst, was Toilettenpapier ist, und noch nie eine Zahnbürste benutzt.

Urteil im kommenden Monat erwartet

Die Familie war bis zu ihrer Entdeckung durch vier australische Bundesstaaten gezogen. Weil sich aber eines der Kinder sich auf dem Schulhof verplappert hatte, war die Inzest-Familie aufgeflogen.

«Meine Schwester ist schwanger und wir wissen nicht, welcher meiner Brüder der Vater ist», soll das Kind zu einem Klassenkameraden gesagt haben.

Die zwölf Kinder wurden daraufhin ihren Eltern entzogen und der Obhut des Staates unterstellt. Sie hätten Kontakt zu ihren Eltern und Geschwistern und sollen Fortschritte beim Lernen und in der Hygiene machen, schreibt die «Daily Mail».

Das Urteil gegen die Matriarchin wird im kommenden Monat erwartet. (gr)

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