Wie eine AFP-Journalistin berichtete, beteuerten die 27-jährige Reporterin Katerina Bachwalowa und ihre 23-jährige Kollegin Daria Tschulzowa vor dem Gericht in der belarussischen Hauptstadt ihre Unschuld. Bei einer Verurteilung droht ihnen bis zu drei Jahre Haft.
Bachwalowa und Tschulzowa, die für den in Polen ansässigen regierungskritischen Fernsehsender Belsat arbeiten, waren Mitte November festgenommen worden. Zu dem Zeitpunkt hatten sie von einer Kundgebung zum Gedenken an einen getöteten Demonstranten berichtet. Laut der Anklageschrift werden die Journalistinnen beschuldigt, «Proteste organisiert und vorbereitet» und die «öffentliche Ordnung ernsthaft untergraben» zu haben.
Scharfe internationale Kritik an Verfahren
International sorgte die Strafverfolgung Bachwalowas und Tschulzowas für Empörung. Die US-Botschaft in Minsk sprach am Montagabend von einem «Skandal» und forderte die belarussischen Behörden auf, die Frauen «sofort und bedingungslos freizulassen».
Das Komitee zum Schutz von Journalisten bezeichnete die Anklage gegen die Reporterinnen als «absurd». Die im Exil lebende belarussische Oppositionspolitikerin Swetlana Tichanowskaja erklärte, das Verfahren gegen zwei «ehrliche Journalistinnen» zeige der Welt «die Schwäche und Feigheit des Regimes» in Minsk.
TV-Reporterinnen drohen Haftstrafen
In Belarus gibt es seit der Präsidentschaftswahl im August immer wieder Massenproteste gegen Staatschef Lukaschenko. Die Opposition beschuldigt ihn des massiven Wahlbetrugs. Die belarussischen Sicherheitskräfte gehen mit grosser Härte gegen die friedlichen Proteste vor. Nach Angaben des belarussischen Journalistenverbands BAJ wurden im Rahmen der Proteste im vergangenen Jahr auch 477 Medienschaffende festgenommen. (AFP)
Alexander Lukaschenko trägt den zweifelhaften Titel «letzter Diktator Europas». Und der alte Sowjet-Krieger will Diktator bleiben, auch wenn sein Volk längst nach Wandel ruft. Der Despot reagiert auf die Demokratiebewegung mit brachialer Gewalt.
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