Darum gehts
- Russland und USA erörtern möglichen Gefangenenaustausch trotz anhaltender Spannungen
- Kreml sucht nach Wegen, das Verhältnis zur US-Regierung zu stabilisieren
- Mindestens acht amerikanische Staatsbürger sitzen derzeit in russischen Gefängnissen
Zwischen Washington und Moskau gibt es neue Bewegung im Streit um inhaftierte Staatsbürger: Russland und die USA hätten die Möglichkeit eines weiteren Gefangenenaustauschs erörtert, berichtete der russische Sondergesandte Kirill Dmitrijew (50) im Gespräch mit dem Nachrichtenportal Axios. Ein US-Regierungsbeamter bestätigte dem Portal die Gespräche – betonte jedoch, dass kein Deal unmittelbar bevorstehe.
Für die USA steht viel auf dem Spiel: Mindestens acht amerikanische Staatsbürger sitzen derzeit in russischen Gefängnissen. Die Rückführung dieser Gefangenen habe für Präsident Donald Trump (79) hohe Priorität, schreibt Axios. Gleichzeitig suche der Kreml trotz der anhaltenden Spannungen rund um den Ukraine-Krieg nach Wegen, das Verhältnis zur US-Regierung zu stabilisieren.
Rückkehr von neun US-Amerikanern gefordert
Laut einer Quelle, die mit den Verhandlungen vertraut ist, erhofft sich Moskau durch einen neuen Austausch ein Signal des guten Willens und einen Beitrag zum Vertrauensaufbau. Dmitrijew hatte das Thema während seines Besuchs in Washington vom 24. bis 26. Oktober angesprochen. Er traf dort unter anderem US-Gesandten Steve Witkoff (68) und weitere Regierungsvertreter.
Welche Gefangenen konkret Teil eines möglichen Deals sein könnten, ist derzeit offen. Zuletzt waren im Frühjahr bereits Marc Fogel (64) und Ksenia Karelina (33) von Russland freigelassen worden. In den vergangenen Jahren sorgten auch die Fälle des «Wall Street Journal»-Reporters Evan Gershkovich (34), des Ex-Marines Paul Whelan (55) und Basketballstar Brittney Griner (35) international für Schlagzeilen.
Laut Reuters hat Washington Anfang des Jahres eine Liste mit neun Amerikanern übermittelt, deren Rückkehr gefordert wird – acht davon sitzen weiterhin in russischer Haft.