«Geld macht nicht glücklich», hört man immer wieder. Stimmt, findet Karl Rabeder. Mit 32 Jahren war er schon Millionär. Und das Geld machte ihm das Leben schwer.
Nur noch Arbeit und Erfolgsdruck
«Sehen sie mich auf alten Fotos an – ich wirke traurig, übermüdet und mindestens zehn Jahre älter», erzählt er in einem Interview mit «Spiegel.de». Mit den Reichen konnte er nichts anfangen und die Armen bezeichneten ihn als «Geld-Schwein». Er war unglücklich – also änderte er sein Leben radikal ().
Jahrelang stand Rabeder unter Erfolgsdruck. «Ich dachte, je mehr Geld ich verdiene, desto glücklicher bin ich.» Sein Leben drehte sich nur noch um die Arbeit. «Wenn der Fokus nur noch auf dem wirtschaftlichen Erfolg liegt, leidet das Menschsein.»
Er spendete sein ganzes Vermögen
Mit den Worten «ich möchte, dass nichts übrig bleibt», kündigte er letztes Jahr an, sich von seinem Besitz trennen zu wollen. Gesagt, getan. Jetzt ist er nicht mehr Millionär. Er verloste seine Villa. Rund 22000 Leute kauften für 122 Franken ein Los.
Den Rest seines Eigentums verkaufte Rabeder. Den Erlös steckte er in seinen Verein «MyMicroCredit», der Menschen in der Dritten Welt dabei hilft, sich eine Existenz aufzubauen.
«Glück kann man lernen»
Jetzt gibt Rabeder Seminare über «Glück kann man lernen» oder «Genug Geld zum Glücklichsein», und lebt in einer kleinen Alphütte. Sein Motto: «Wenn man glücklich ist, braucht man kein oder kaum Geld.»
Aber ist sein «neues» Leben wirklich so toll, wie er sich das vorgestellt hat? «Nein, es ist besser», so Rabeder. (ehi/kgq)