Das Schicksal von Tugçe (†23) bewegt die Welt: Die Studentin wollte zwei Mädchen vor einem Schlägertypen schützen. Doch der junge Mann erhebt die Hand gegen sie, schlägt ihr ins Gesicht. Tugçe fällt zu Boden und schlägt mit dem Kopf auf. Wenig später fällt sie ins Koma. Am letzten Freitag starb die mutige Frau.
Sachbeschädigung, Ladendiebstahl und gefährliche Körperverletzung
Jetzt ist klar, wer für Tugçes Tod verantwortlich ist: Sanel M., ein 18-jähriger Serbe, der in Offenbach lebt. Facebook-Bilder zeigen M., wie er verschmitzt in die Kamera lächelt. Ein Bild, das täuscht. Denn Sanel M. ist kein unbeschriebenes Blatt. Schon rund 15 Mal ermittelten Fahnder gegen ihn. Das schreibt «Bild.de».
Und dabei ging es nicht um Lappalien: schwerer Diebstahl aus Lokalen, Sachbeschädigung, Ladendiebstahl und gefährliche Körperverletzung.
«Ich habe ihr nur eine Backfeife verpasst»
Seit dem Übergriff auf Tugçe Mitte Oktober sitzt Sanel M. im Knast. Er gibt zu, die junge Frau geschlagen zu haben. Doch er spielt die Tat runter. «Ich habe ihr nur eine Backfeife verpasst», zitiert ihn «Bild.de».
Sanel M. sitzt in einer Einzelzelle. Denn wegen seiner Tat befürchtet man in der JVA Wiesbaden Übergriffe auf den Beschuldigten. Wenn er nicht in seiner Zelle ist, darf er an Mal- und Gitarrenkursen teilnehmen, er spielt bei Film- und Theaterprojekten mit.
Welche Strafe droht Tugçes Totschläger? Die vorausgegangenen polizeilichen Ermittlungen könnten dabei eine Rolle spielen. Und in diesem Fall sei auch «Tatschwere» zu sehen. «Nach meinen Informationen ist der Beschuldigte der jungen Frau nachgegangen, um sich gezielt zu rächen, weil sie sich vorher eingemischt hatte», erklärt der Star-Anwalt Joachim Bremer «Bild.de».
Wenn sich der Beschuldigte darüber im Klaren war, was ein Schlag an die Schläfe für Auswirkungen haben könnte, kämen noch «niedrige Beweggründe» hinzu. Dafür würde die Höchststrafe im Jugendrecht zehn Jahre betragen. (kab)