Mike Pompeo an seiner Seite
Netanjahu reiste heimlich zu Gesprächen nach Saudi-Arabien

Zusammen mit Mike Pompeo und dem Chef des israelischen Geheimdienstes hat Benjamin Netanjahu am Sonntag den Saudischen Prinzen Mohammed bin Salman getroffen. Das an sich ist schon ungewöhnlich – passt aber zur Strategie der Golfstaaten gegenüber dem Iran.
Publiziert: 23.11.2020 um 10:21 Uhr
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In der Stadt Neom hat sich Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mit Kronprinz Mohammed bin Salman und US-Aussenminister Mike Pompeo getroffen, berichteten israelische Zeitungen am Montag.
Foto: imago images/UPI Photo

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist nach israelischen Medienberichten heimlich nach Saudi-Arabien gereist. In der Stadt Neom habe er sich am Sonntag mit Kronprinz Mohammed bin Salman und US-Aussenminister Mike Pompeo getroffen, berichteten israelische Zeitungen am Montag. Begleitet worden sei Netanjahu vom Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, Jossi Cohen.

Das Büro des Regierungschefs wollte sich demnach nicht zu den Berichten über die aussergewöhnliche Reise äussern. Netanjahus Social-Media-Berater Topaz Luk schrieb am Montagmorgen auf Twitter, der Ministerpräsident mache Frieden, während Verteidigungsminister Benny Gantz Politik mache. Gantz will in einer Affäre um U-Boot-Käufe die Beschaffungsabläufe beleuchten lassen. Im Zuge der Affäre war auch Netanjahu unter Druck geraten.

Aufbau einer Allianz gegen den Iran

Israel bemüht sich um Annäherung an arabische Länder. Mit den Golfstaaten Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) hatte sich die Regierung in Jerusalem zuletzt auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen verständigt. Die Länder schmiedeten damit auch eine Allianz gegen den Iran. Israel sowie die sunnitischen Staaten Bahrain, die VAE und ihr regionaler Verbündeter Saudi-Arabien sehen im schiitischen Iran eine der grössten Gefahren für die Stabilität im Nahen Osten.

Saudi-Arabien hatte auf die Abkommen der Golfstaaten mit Israel zunächst zurückhaltend reagiert. Das Königreich gab aber seinen Luftraum für Flugverbindungen zwischen den drei Ländern frei. Das Überflugverbot basierte darauf, dass Saudi-Arabien Israel als Staat nicht anerkennt und keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhält.

Friedensinitiative Saudi-Arabiens

Die arabischen Staaten verfolgten bislang den Ansatz, die Lösung des Konflikts mit den Palästinensern zur Bedingung für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu machen. Eine Friedensinitiative Saudi-Arabiens sieht eine Normalisierung der Beziehungen der arabischen Staaten zu Israel vor, falls sich der jüdische Staat aus allen 1967 besetzten Gebieten zurückzieht. (SDA)

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