Melanies Mörder kriegt lebenslänglich Knast

Publiziert: 22.11.2005 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:51 Uhr
FREIBURG – Jörg W. hat Melanie B. vergewaltigt und erdrosselt, später in Kaiseraugst verscharrt. Dafür wird er ein Leben lang im Knast büssen. Vorzeitig frei kommt er nicht.

Das Landgericht Freiburg hat den Mörder der 19-jährigen Melanie B. zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Ausserdem stellte die Schwurgerichtskammer heute die besondere Schwere der Schuld fest, die eine Freilassung nach 15 Jahren Haft ausschliesst.

Der 34 Jahre alte Lagerarbeiter wurde zusätzlich wegen vierfacher Vergewaltigung verurteilt. Damit entsprach das Gericht dem Urteil dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte dagegen für eine Freiheitsstrafe wegen Totschlags plädiert.

Die Staatsanwaltschaft hält es für erwiesen, dass der Arbeiter aus Rheinfelden (Kreis Lörrach) Melanie B. am 3. September 2004 in seinem Schlafzimmer vergewaltigte und dann aus Wut und Zorn über ihre Gegenwehr mit einem Handtuch erdrosselte.

Zwei Tage später habe er die Leiche auf dem Gelände seines Arbeitgebers im schweizerischen Kaiseraugst begraben. Im Zeitraum von 1992 bis 2004 soll er vier ehemalige Freundinnen vergewaltigt, geschlagen und nackt fotografiert haben. 14 weitere Frauen hatten Jörg W. sexueller Delikte beschuldigt.

Der Angeklagte nahm das Urteil ohne sichtbare Regung auf. Sein Anwalt Michael Moos sagte, sein Mandant sei geschockt. Zuschauer und Angehörige von Melanie B. beschimpften Jörg Winterberg. Die Mutter des Opfer drohte ihm, sie werde jemanden beauftragen, ihn im Gefängnis umzubringen.

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