Proteste nach dem Boots-Crash in Venedig
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Mindestens vier Verletzte:Proteste nach dem Boots-Crash in Venedig

Mehrere Verletzte
Proteste nach Kollision von Kreuzfahrtschiff in Venedig

Bei der Anlandung eines Kreuzfahrtschiffs in Venedig ist es nach Medienberichten zu einem Unfall mit einem Touristenboot gekommen. Die Menschen in Venedig leben schon seit Jahren in Angst vor den gefährlichen Ozean-Riesen.
Publiziert: 02.06.2019 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 20:37 Uhr
Das Kreuzfahrtschiff MSC Opera hat in Venedig (I) ein kleineres Touristenboot gerammt.
Foto: AP
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Marsel Szopinski

Der Koloss ist nicht einfach zu stoppen. Gestern früh krachte das Schweizer Kreuzfahrtschiff MSC Opera an der Anlegestelle San Basilio in Venedig gegen ein Ausflugsschiff.

Mehrere Passagiere springen kurz vor der Kollision in den Canale della Giudecca im historischen Zentrum der Stadt. Weitere werden laut «Corriere della Sera» auf dem kleinen Boot verletzt.

Reederei in der Schweiz registriert

Die Bilder wecken böse Erinnerungen an die Bootskatastrophe von Budapest am letzten Mittwoch. Dort bretterte ein Schweizer Fluss-Kreuzfahrtschiff mitten auf der Donau in ein Touristenboot.

Die koreanischen Passagiere hatten keine Chance, über 20 werden bis heute vermisst. Sieben Tote konnten bisher geborgen werden. Gegen den ukrainischen Kapitän (64) des Schiffs laufen die Ermittlungen – er sitzt in Haft (BLICK berichtete).

Kreuzfahrtschiffe in Venedig umstritten

In Venedig schlägt der Zwischenfall hohe Wellen. Seit Jahren wird dort schon über die grossen Kreuzfahrtschiffe gestritten. Kritiker sehen in ihnen den Inbegriff des Massentourismus und wollen sie komplett aus der Lagunenstadt verbannen.

Kurz nach dem Unglück versammelten sich gestern Demonstranten am Quai. Sie protestieren gegen die Kreuzfahrtschiffe, die täglich Tausende von Tagestouristen in die Stadt ausspucken.

Venedigs Bürgermeister doppelte nach und sagte, das Unglück sei ein weiterer Beweis, dass in dem Kanal keine Kreuzfahrt-Riesen mehr fahren könnten. Auch Italiens Verkehrsminister Danilo Toninelli erklärte, die Stadt müsse besser geschützt werden.

Geplant ist, dass die besonders grossen Kreuzfahrtschiffe eine weniger spektakuläre Route um die Stadt fahren und in der Industriegegend Marghera anlegen. Darüber wird allerdings auch schon seit Jahren debattiert.

Die Zeit drängt – auch aus einem anderen Grund: Die Unesco hat Venedig gewarnt hat, dass die grossen Schiffe das Welterbe gefährdeten.

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