Zuerst brannte nur ein Schuppen, dann der Hafen. Flammen haben am Dienstag grosse Teile des Hafens von Ancona zerstört. Darunter Lastwagen mit Lösungsmitteln und Lagerhallen mit Farbeimern und weiteren giftigen Materialien. Und nicht nur das: Auf dem Gelände gibt es ein Unternehmen, das flüssigen Stickstoff produziert, ein Kraftwerk und eine Methananlage.
Zeugen berichten von mehreren Explosionen. Kurz darauf stieg eine gewaltige Rauchsäule zum Himmel auf. Die Schwaden legten sich über die italienische Stadt an der Adriaküste. Die Behörden reagierten sofort. Bewohner sollten nicht nach draussen. Die Fenster geschlossen bleiben. Schulen, Universitäten und öffentlichen Anlagen wurden sofort dichtgemacht, wie italienische Medien berichten.
Noch immer kämpfen Einsatzkräfte gegen das Feuer. Der Brand sei zwar unter Kontrolle. Der Katastrophenschutz ist vor Ort. Ob die Rauchschwaden toxisch sind, werde gerade ermittelt. Verletzt wurde offenbar niemand.
Hafen von Beirut zerstört
Die Bilder aus Italien erinnern an den Mega-Brand von Beirut. Vor mehr als einem Monat brach im Hafen der libanesischen Hauptstadt ein Feuer aus. Bei der Explosionskatastrophe am 4. August waren mehr als 190 Menschen getötet und mehr als 6000 verletzt worden. Grosse Teile des Hafens und umliegender Viertel wurden völlig zerstört. Ausgelöst worden sein soll die Explosion durch grosse Mengen der hochexplosiven Chemikalie Ammoniumnitrat, die über Jahre im Hafen lagerten.
Kurz darauf, Anfang September, brannte es erneut. Ein Lager mit Öl und Reifen geriet in Brand. Die Armee setzte Helikopter ein, die aus der Luft Wasser über dem Brandort niedergehen liessen. Die Armee rief die Menschen auf, die umliegenden Viertel zu verlassen. Augenzeugen berichteten, Menschen in der Nähe flöhen in Panik. Auf einem Video in den sozialen Medien war zu sehen, wie Arbeiter aus dem Hafen rennen. (jmh/SDA)