Massaker mit sieben Toten schockt ganz Kroatien
Taxifahrer Ivan M. (†36) tötet ganze Familie

Am Abend des 1. August läuft Ivan M.* (36) Amok. Der Kroate erschiesst seine Freundin, deren kleinen Sohn, ihre Eltern, ihre Schwester und den Schwager – bevor er nach stundenlanger Flucht Selbstmord begeht.
Publiziert: 02.08.2019 um 19:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.08.2019 um 22:22 Uhr
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Josefa* und Maria S.* zählen zu den Opfern des Massakers, das am Donnerstagabend in Zagreb sechs Menschen das Leben kostete.
Foto: Facebook
Myrte Müller

Es ist ein lauer Sommerabend. Die Familie von Maria S.* (34) trifft sich zum Plausch im Garten unter Obstbäumen. Stunden später wird die Idylle in der Cimerman-Strasse in Kajzerica, einem Ortsteil von Zagreb (Kroatien), zum blutigen Tatort. 

Es ist bereits dunkel, als Ivan M* (†36) seine Waffe zieht. Der Taxifahrer erschiesst seine Lebensgefährtin, ihre Eltern, ihre Schwester und deren Ehemann. Selbst ihren Sohn Petar (†10) verschont der Kroate nicht. Auch auf den Buben richtet er den Lauf und drückt eiskalt ab. Sechs Menschen sind tot. Nur ein zwei Monate altes Baby liegt unverletzt in einer Wiege. Es ist das leibliche Kind des Amok-Läufers.

Der Polizei bietet sich ein Bild des Grauens

Das Bild, dass sich den Polizisten im Flachdach-Haus bietet, schockt auch die Hartgesottensten unter ihnen. Die Leichen liegen in Blutlachen. Aus einem Zimmer hören die Beamten das Baby schreien. Sie bringen es sofort ins Spital zur Kontrolle und dann weiter in ein Kinderheim nach Nazorova. 

Vom schiesswütigen Täter fehlt jede Spur. Erst um vier Uhr morgens wird das Taxi, ein weisser Skoda Octavia, im 830 Kilometer entferntem Brezovica, nahe der Grenze zum Kosovo entdeckt, berichtet «Jutarnji list».  Als die Polizei Ivan M. festnehmen will, schiesst sich der Taxifahrer selbst eine Kugel in den Kopf. 

Täter war seit zwei Jahren verlobt

Wie es zur Tat kam, ist noch ein vollkommenes Rätsel. Ivan und Maja waren seit drei Jahren ein Paar. 2017 feierten sie ihre Verlobung. Im Frühsommer kam ihr gemeinsames Kind auf die Welt. «Sie seien eine ruhige, sehr geschätzte Familie gewesen», sagt Marija Šaranja, Abgeordnete des örtlichen Komitees von Kajzerica den kroatischen Medien. 

*Namen geändert

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