Turiner Polizei deckt Lager mit 140'000 Fake-Produkten auf
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Marke «Swiss Kraft» betroffen:Turiner Polizei deckt Lager mit 140'000 Fake-Produkten auf

Marken-Bschiss mit Schweizer Kreuz
Italienische Polizei beschlagnahmt Fake-Ware im Wert von zwei Mio. Franken

In einer Halle in der Nähe von Turin (I) fand die Guardia di Finanza 140'000 Werkzeugteile aus chinesischer Billigproduktion. Vor allem die Marke «Swiss Kraft» wurde gefälscht.
Publiziert: 18.02.2019 um 17:58 Uhr
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Mitte Februar 2019 entdecken Beamte der Turiner Guardia di Finanza in San Mauro Torinese 150'000 Fake-Produkte, der grösste Teil angebliches Schweizer Werkzeug der Marke «Swiss Kraft».
Foto: Guardia di Finanza
Myrte Müller

Bohrer, Hammer, Schraubenzieher, Alu-Koffer. Alles nagelneues Werkzeug mit der Aufschrift «Swiss Kraft». Schweizer Kreuz inklusive. Mit europäischem Sicherheitssiegel und das zum Spottpreis. Haufenweise Fake-Ware «Made in China» sollte italienischen Hobby-Bastlern und kleinen Handwerkern gute Schweizer Qualität vorgaukeln.

Polizeibeamte brechen Lagerhalle auf

Eine ganzes Lager hatten die internationalen Fälscher und Hehler gefüllt. Marktwert der über 140'000 Teile: Gut zwei Millionen Franken. Dazu kommen noch «Designer-Klamotten» aus Italien und «Glaskunst» aus Frankreich. Doch zum grossen Reibach mit dem Marken-Bschiss kam es nicht. 

Ende vergangener Woche schlägt die Turiner Guardia di Finanza zu. Im 20'000-Seelen-Ort San Mauro Torinese brechen die Beamten eine Halle im abgelegenen Gewerbegebiet  auf und beschlagnahmen die Fake-Ware. Kein Zufallstreffer: Anfang Jahr wurden in einem Baumarkt in Porta Palazzo, im Nordwesten der Stadt Turin, die ersten gefälschten Schweizer Werkzeuge entdeckt. 

Zwei Marokkaner festgenommen

Verdeckte Ermittlungen begannen. Man folgte den Tätern, konnte den Weg der Fake-Ware nach Italien rekonstruieren. Die Fälschungen wurden in China produziert und über Belgien nach Europa verschifft, dann offenbar mit LKWs nach Turin geschafft. Bislang allerdings gab es nur zwei Festnahmen. Die beiden Pächter der Lagerhalle in San Mauro, zwei Marokkaner, müssen sich nun wegen Etiketten-Schwindel, Betrug und Hehlerei verantworten. 

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