Das Leben von Mark Acklom (45) klang aufregend: Seinen Opfern gab er an, ein wohlhabender Schweizer Banker und Agent des britischen Geheimdienstes zu sein. Doch der Haken daran war: Seine Identität war frei erfunden, sein Luxusleben finanzierte er sich durch Betrug.
Im Juni 2018 flog er schliesslich auf. Mark Acklom lebte vor seiner Verhaftung unter dem Namen Marc Long in der Schweiz. In Wädenswil ZH wollte ihn die Polizei verhaften. Acklom gab sich aber nicht geschlagen, versuchte zu fliehen – mit einem spektakulären Sprung von seinem Balkon! Mehrere Polizisten rangen ihn nieder. Schliesslich wurde er an seine Heimat Grossbritannien ausgeliefert – dort galt Acklom eine Zeit lang sogar als meistgesuchter Betrüger des Landes.
Jetzt hat ihn ein Gericht zu fünf Jahren und acht Monaten Haft verurteilt.
Ex-Freundin um 300'000 Pfund betrogen
Im Jahr 2012 hatte er seine damalige Freundin Carolyn Woods (61) um ihre Ersparnisse gebracht. Er ergaunerte sich von ihr satte 300'000 Pfund, umgerechnet über 350'000 Schweizer Franken.
Er überzeugte Woods nämlich davon, ihr Geld für Renovierungsarbeiten an einer Reihe von Immobilien zu leihen, die er besass. Zudem hatte er ihr versprochen, sie zu heiraten. Blind vor Liebe vertraute sie ihm das Geld an und wurde kurz darauf von ihm verlassen – das Geld bekam sie nie zurück.
Wie die «BBC» berichtet, beschrieb der Richter Ackloms Tat als rücksichtslos und selbstsüchtig. Er soll sich nicht darum gekümmert haben, welche Auswirkungen seine kriminellen Handlungen für Woods gehabt hätten.
«Er hat mein Leben zerstört»
Denn seit seinem Betrug an ihr hatte Woods mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Sie konnte unter anderem keinen Job mehr finden, erlitt finanziellen Ruin. Sie musste sich sogar Geld von Freunden und Verwandten leihen. «Er hat mein Leben zerstört», sagte Woods während der Gerichtsverhandlung.
Als sie die Wahrheit über Acklom herausfand, sei sie am Boden zerstört gewesen. «Es war so, als wäre der Mann in den ich mich verliebt hatte, gestorben.»