Italiener attackiert Nigerianer – und niemand greift ein
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Videoaufnahmen zeigen:Italiener attackiert Nigerianer – und niemand greift ein

Mann tötet Strassenhändler in Einkaufszone – niemand greift ein
Jetzt spricht die Frau des Brutalo-Italieners

Alika O. hatte Filippo F. nach Geld gefragt und wurde dann von ihm auf offener Strasse in Italien zu Tode geprügelt. Jetzt spricht die Partnerin des mutmasslichen Täters über die unfassbare Attacke.
Publiziert: 01.08.2022 um 11:49 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2022 um 20:13 Uhr
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In Civitanova Marche in Italien wurde ein nigerianischer Strassenhändler Opfer einer tödlichen Prügel-Attacke.
Foto: Twitter @ElisabettaGall7

Ein brutales Verbrechen schockiert letzten Freitag Italien. Ein 32-jähriger Mann tötet am helllichten Tag auf offener Strasse einen Nigerianer (†39) und keiner greift ein! Die Gewalttat spielte sich im Adriaküstenort Civitanova Marche ab.

Der Italiener hatte sein Opfer verfolgt und dann auf ihn eingeschlagen. Zuvor hatte der Nigerianer, der in der Gegend als Strassenhändler bekannt war, den Italiener nach Geld gefragt, als dieser mit seiner Partnerin unterwegs war.

Jetzt spricht die Frau über den unfassbaren Vorfall. Gegenüber dem «Corriere della Sera» sagt Elena D.* (45): «Unser Leben und unsere Liebe sind für immer zerstört.»

«Ich sah ihn blutverschmiert auf mich zukommen»

Sie sei wütend darüber, was ihr Lebensgefährte Filippo F.* getan habe. «Ich sah ihn blutverschmiert auf mich zukommen, mit einem Handy in der Hand, das ihm nicht gehörte.» Sie habe ihn gefragt, was er getan habe. Er habe leise geantwortet: «Lass uns gehen, ich habe jemanden verprügelt».

Zuvor traf das Paar auf Alika O.* in der Nähe des Bahnhofs, rund 200 Meter vom späteren Tatort entfernt. Der Nigerianer, der auf Krücken lief, habe das Paar nach Geld gefragt. Er sei in der Stadt dafür bekannt gewesen, wie er «mit seiner lauten und etwas aufdringlichen Art» in die Geschäfte ging und die Leute anhielt und um Almosen bat, erzählt Elena D.

O. habe sie am Arm gepackt, doch sie habe ihm ohne Probleme aus dem Weg gehen können. «Ich habe mich überhaupt nicht aufgeregt», betont sie.

Für Elena D. sei die Sache gegessen gewesen und das Paar sei weiter zu einem Kleiderladen gelaufen, um für Filippo F. eine Hose auszusuchen. Elena D. lief bereits ins Geschäft rein, während ihr Freund noch draussen geblieben war. Als sie kurze Zeit später wieder rauslief, war ihr Freund verschwunden.

Opfer hinterlässt Frau und Kind

Was sie da noch nicht wusste: Der Italiener fasste den Plan, sich für die «unerträgliche Beleidigung zu rächen», schreibt der «Corriere della Sera». Videos einer Überwachungskamera zeigen, wie der 32-Jährige sein Opfer einholt und Alika O. angreift. Der Mann wird mit seiner eigenen Krücke verprügelt. Bis er am Ende tot ist.

Bei ihrer Einvernahme erzählte Elena D. der Polizei, wie sie in der Nähe stand, als die Ärzte den am Boden liegenden Mann versucht haben, wieder zu beleben. «Ich betete innerlich, dass er aufwachen würde, aber dann wurde mir klar, dass ich nichts mehr tun konnte», sagt sie. Alika O. hinterlässt nun eine Frau und einen acht Monate alten Sohn.

Filippo F. hatte psychische Probleme

Über Filippo F. sagt Elena D., dass er nicht eifersüchtig gewesen sei, aber sie habe beschützen wollen. «Er duldete den Gedanken nicht, dass mich jemand oder etwas verletzen könnte. Dies löste jedoch manchmal seine Aggressivität und seinen Zorn aus. Aber nie in diesem Ausmass», sagt Elena D.

Ihr Partner habe mit psychischen Problemen zu kämpfen gehabt, fügt sie hinzu, trotzdem habe sie sich für die Beziehung mit ihm entschieden. Nun ist diese wohl vorbei. Elena D. wählt deutliche Worte für ihn. «In einem Augenblick hat Filippo alles zerstört, Träume und Projekte. Ich hoffe, dass er im Gefängnis eines Tages erkennen wird, dass er unser Leben ruiniert hat.» (man)

* Name bekannt

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