Die Festgenommenen seien zwischen 20 und 27 Jahre alt, teilte das Museum des Lagers in Südpolen mit. Sie wurden von der Museumswache dabei beobachtet, wie sie sich vor dem weltberühmten Tor mit dem zynischen Schriftzug «Arbeit macht frei» entkleideten und aneinander ketteten. Laut einem örtlichen Fernsehsender filmten die Teilnehmer ihr Vorgehen mit Hilfe einer Drohne.
Alle Teilnehmer seien festgenommen worden und würden verhört, sagte Polizeisprecherin Malgorzata Jurecka. Die Staatsanwaltschaft werde eingeschaltet.
«Solch einen Vorfall hat es in Auschwitz noch nicht gegeben», sagte Museumsdirektor Piotr Cywinski. «Ich weiss nichts über ihre Motive.» Die Staatsangehörigkeit der Festgenommenen wurde nicht bekannt.
Der polnische Ober-Rabbiner Michael Schudrich sagte der Nachrichtenagentur AFP, jede Vereinnahmung der Gedenkstätte für «politische Statements» sei abzulehnen. Nazi-Deutschland habe in Auschwitz «versucht, das jüdische Volk auszulöschen». Jedwede Aktion verletze das Andenken der Opfer.
Das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau war zwischen 1942 und 1945 im damals besetzten Polen das grösste nationalsozialistische Vernichtungslager. Mehr als eine Million Menschen wurden im Zweiten Weltkrieg dort ermordet, die meisten waren Juden. (SDA)