Es klingt nach Wildem Westen – passiert ist es aber in der idyllischen Auvergne im Zentrum Frankreichs. Bei Riom im Département Puy-de-Dôme überfallen Gangster einen Zug, berichtet die regionale Zeitung «La Montagne». Riom liegt in der Nähe der Grossstadt Clermont-Ferrand. Beim überfallenen Zug handelt es sich um einen Güterzug. Zunächst ging man davon aus, der Zug habe eine Panne. Dies vermeldete so auch die Zeitung. Erst später wurde klar, dass Räuber dahintersteckten.
Vorgehensweise der Zug-Räuber professionell
Die Gleis-Ganoven fanden aber weder Goldbarren noch Geld oder wertvolle Rohstoffe in den Güterwaggons. Nichts von alledem! Stattdessen schnöder Weihnachtsschmuck und Möbel – erst noch zum selbst Zusammenbauen.
Die Beute der Räuber ist kläglich und wirkt, als handle es sich um Amateure. Doch das täuscht: Ihre Vorgehensweise scheint ausgeklügelt und professionell. Die Gangster sollen gemäss der Zeitung die Signalanlagen manipuliert haben. Der Zugführer glaubte so, stehenbleiben zu müssen.
Ganoven machen sich an vier Containern zu schaffen
Nach dem Zwischenstopp konnte er jedoch nicht mehr anfahren: die Bremsen waren blockiert. Also stieg er aus seinem Zug aus und schaute nach, wo das Problem lag. Plötzlich hörte der Lokführer ein Geräusch. Es waren die Zug-Räuber, die sich mit ihren Werkzeugen an vier Containern zu schaffen machten.
So technisch versiert die Gleis-Gangster offensichtlich waren – in der Informationsbeschaffung waren sie offensichtlich weniger brillant. Trotzdem sackten sie einen Teil der Ladung, Weihnachtsschmuck und Mini-Möbel, ein und konnten türmen, bevor die Polizei eintraf.
Auf den Strecken in der Gegend von Clermont-Ferrand seien solche Raubüberfälle auf Züge äussert selten, schreibt die Zeitung «La Montagne». Viel mehr würden sie in den Vororten der Metropolen Paris, Marseille oder Lyon passieren. (nl)