Ein australisches Elternpaar hat seine Tochter streng vegan ernährt, jetzt droht ihm eine Haftstrafe. Wie die australische Nachrichtenagentur AAP schreibt, standen die Mutter und der Vater am Donnerstag in Sydney vor Gericht.
Durch die streng pflanzliche Ernährung war das Mädchen im Alter von anderthalb Jahren extrem unterernährt und hatte immer noch keine Zähne. Seine Grösse entsprach einem drei Monate alten Baby.
Das Mädchen wog keine fünf Kilo
Wie aus den Gerichtsunterlagen hervor geht, ernährten die Eltern ihr Kind nur mit Haferflocken, Kartoffeln, Reis, Brot, Tofu und Reismilch. Zusätzlich fütterten sie es auch mit Früchten, Rosinen und Erdnussbutter.
Neben der pflanzlichen Ernährung verzichteten die Eltern darauf, ihre Tochter impfen zu lassen. Seit der Geburt war das Mädchen nie mehr bei einem Arzt. Im Mai des letzten Jahres musste es schliesslich wegen eines Schüttelanfalls ins Spital. Dort fiel den Ärzten der besorgniserregende Gesundheitszustand auf. Das Kind wog nur 4,89 Kilogramm.
Zeugen sagten vor Gericht aus, dass sich das Mädchen zum diesem Zeitpunkt weder alleine aufrichten noch alleine umdrehen konnte. Obwohl sie bereits 19 Monate alt war, konnte sie nicht einmal ihre eigene Flasche halten.
Eltern bekennen sich schuldig
Das Kind wurde sofort unter ärztlicher Kontrolle in die Obhut einer Pflegemutter übergegeben. Inzwischen ist das Mädchen fast drei Jahre alt und hat deutlich an Gewicht zugelegt. Die Körpergrösse entspricht mittlerweile einem einjährigen Kind.
Weil die Verhältnisse der Grösse und des Gewichtes nicht übereinstimmen, leidet das Kind zurzeit an Fettleibigkeit. Die Pflegemutter sagte vor Gericht: «Es ist, als ob ihr Körper Kalorien speichert für den Fall, dass sie sie in Zukunft noch einmal braucht.»
Beide Elternteile bekannten sich vor Gericht schuldig, ihnen droht eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren. Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet. (frk)