Er hat anscheinend genug von seinem Zuhause, dem Karoo Nationalpark in Südafrika. Der Löwe «Sylvester» ist vergangenen Sonntag bereits zum zweiten Mal ausgebrochen. Nun versucht ein 14-köpfiges Team, den dreijährigen Löwen wieder einzufangen.
Bereits vor rund einem Jahr schlüpfte er durch ein Loch unter dem Zaun, das vom Regen freigespült wurde. Weil er Hunger hatte, tötete er nach seinem ersten Ausbruch gleich 30 Schafe und eine Kudu-Antilope. Auch diesmal fand Sylvester ein Loch unter dem Zaun und erwischte bereits eine Kuh.
Nationalpark wollte Sylvester töten
Das war den Verantwortlichen anscheinend zu viel. In einem ersten Statement liessen die «South African National Parks» verlauten, das «schadenverursachende Tier» einzuschläfern, sobald es gefasst wird. Auf Twitter schreiben sie: «Auf der Suche nach ihm. Die heute früh gefällte Entscheidung, ihn zu töten, war für die Verantwortlichen des SANParks keine einfache.»
Hashtag #SafeSylvester soll Löwe retten
Dagegen sträubt sich nun die Bevölkerung in Südafrika. Diese lancierte auf Twitter den Hashtag #SaveSylvester und ruft den Park damit auf, das Wildtier am Leben zu lassen. In einer gestarteten Onlinepetition für Sylvester, setzen sich mehr als 3300 Personen für sein Leben ein. Der Löwe könne nicht für die Fehler der Menschen und seinen Drang nach Freiheit verantwortlich gemacht werden, heisst es dort.
Ulrich J van Vuuren schreibt auf Twitter: «Verrückt, dass Südafrika den Löwen killen will, weil er die Regeln der Menschen nicht einhält.»
Der User Rick-Rack Cadillac ist ebenfalls verärgert. Wenn es nach ihm geht, müssen die Menschen endlich akzeptieren, dass sich der Löwe nicht länger von den Menschen einengen lassen will.
Nationalpark zeigt jetzt Mitgefühl
Der Nationalpark entschuldigte sich später für das «nicht korrekte» Statement zur Tötung des Löwen. Mittlerweile haben sie verschiedene Optionen veröffentlicht, mit denen Sylvester am Leben bleiben kann. So soll nach dem Einfangen geprüft werden, ob er wieder zurück in den Nationalpark kann oder in eine andere Anlage zügeln muss. Auch ein Platz in einem privaten Tierpark wäre eine mögliche Option für das Jungtier.
Bis jetzt ist er rund 20 Kilometer weit gekommen, dank einem Tracking-Halsband soll er mit einem Helikopter rasch gefunden werden.
Der Nationalpark hofft, dass er unterwegs keinem Menschen begegnet, den er angreifen könnte, ansonsten könnte sein durch Social Media gewonnenes Glück schnell wieder verloren gehen. (lz)