Sie wurden blutig geschlagen und ausgeraubt: Der Fall von Melania Geymonat (28) und ihrer Partnerin Chris (29) sorgte Ende Mai für Aufsehen. Während einer Busfahrt durch London wird das lesbische Pärchen von fünf jungen Männer bedrängt. (BLICK berichtete)
Die zwei Frauen sollten sich küssen, weigerten sich aber – die Situation eskalierte. Kurz danach konnten die fünf Männer, zwischen 15 und 18 Jahre alt, festgenommen werden. Inzwischen wurden sie wieder freigelassen.
«Sahen uns als sexuelle Objekte»
Jetzt, zwei Wochen nach der Attacke, spricht das Pärchen erstmals über die Attacke. «Als die Männer sahen, dass wir zusammen sind, machten dumme Bemerkungen über Homosexuelle, zeigten dazu eindeutige Gesten mit den Händen. Und dann sollten wir uns küssen», sagt die 28-Jährige zum britischen TV-Sender «Channel 4 News».
Und das liessen sich die zwei Frauen nicht gefallen, wehrten sich. «Sie haben uns als sexuelle Objekte gesehen, wollten, dass wir sie unterhalten», erklärt Geymonat. Und so etwas würden sie nicht dulden. Sie hätten sich geweigert nach ihrer Pfeife zu tanzen. Dann seien die Fünf auf sie losgegangen.
Immer mehr Attacken auf Homosexuelle in London
Angst, nach der Attacke auf die Strasse zu gehen, hätten sie nicht. Im Gegenteil: «Wenn überhaupt, fühle ich mich noch viel stärker, weil ich weiss, dass ich für mich selbst einstehe», so Chris im Interview. Auch vor den Männern hätten sie keine Angst. Vielmehr beunruhigt das Pärchen, dass solche Angriffe keine Seltenheit sind. Nur ihr Fall hätte viel Aufmerksamkeit bekommen.
Tatsächlich sind laut der Kriminalstatistik der Londoner Polizei die Meldungen über homophobe Hassverbrechen in der Stadt in den letzten vier Jahren stetig gestiegen. Im Jahr 2018 wurden 2308 solcher Verbrechen gemeldet. Die Polizei führte diese Zunahme zum Teil aber auch auf eine grössere Bereitschaft zurück, Verbrechen gegen Homosexuelle zu melden. (jmh)