Lenker starb während der Fahrt auf deutscher Autobahn
Mann klettert in führerlosen LKW und stoppt ihn

Ein mutiger Lastwagenfahrer hat auf einer deutschen Autobahn einen Geister-Lastwagen zum Anhalten gebracht. Er schlug eine Scheibe ein, stieg in die Kabine und bremste.
Publiziert: 09.05.2019 um 14:33 Uhr
|
Aktualisiert: 09.05.2019 um 14:38 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Ein Berufskollege des am Steuer verstorbenen Fahrers dieses Lastwagens konnte den Koloss stoppen.
Foto: Polizei Köln

Mit einer halsbrecherischen Aktion hat ein Lastwagenfahrer auf der Autobahn A1 beim deutschen Leverkusen am Mittwochabend womöglich Schlimmeres verhindert: Der 43-Jährige kletterte während der Fahrt ins Führerhaus eines anderen LKWs, der unkontrolliert über die Fahrbahn schlingerte. 

Der Fahrer des ausser Kontrolle geratenen Gefährts war während der Fahrt kollabiert und gestorben. Reanimationsversuche bei dem 54-Jährigen blieben erfolglos, wie Polizei und Feuerwehr mitteilen.

Zeugen hatten gegen 21 Uhr einen offenbar führerlosen Sattelzug auf der A1 zwischen Leverkusen und Remscheid gemeldet. Das Fahrzeug sei bei Wermelskirchen in auffällig langsamem Tempo von der rechten Spur nach links gegen die Mittelleitplanke gefahren. Andere LKW-Fahrer reagierten geistesgegenwärtig: Sie fuhren nebeneinander hinter das Fahrzeug, um den nachfolgenden Verkehr aufzuhalten.

Er zog sich Schnittwunden zu

Ein LKW-Fahrer und ein Autofahrer stiegen nach Angaben der Polizei aus ihren Fahrzeugen und liefen neben dem nur etwa 15 km/h langsamen 40-Tönner her. Sie versuchten, die Scheibe auf der Beifahrerseite mit einem schweren Stativ einzuschlagen.

Als wenig später eine Polizeistreife dazu kam, fuhren die Beamten vor den LKW und bremsten ihn so weiter aus. Der 43-Jährige LKW-Fahrer stieg auf die Heckstossstange des Polizeiwagens und schaffte es von dort, die Scheibe des Lasters mit einem Nothammer einzuschlagen. Er sprang in das Fahrzeug und brachte es zum Stehen.

«Der mutige 43-Jährige zog sich beim Einschlagen und dem Griff durch die Scheibe Schnittwunden zu, die vor Ort behandelt wurden», heisst es bei der Polizei. (SDA/noo)

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?