Seit Mitte Jahr ist der Ölpreis im Sinkflug. Während an den Zapfsäulen die Preise purzeln und die Autofahrer frohlocken, sorgt die Entwicklung bei den erdölexportierenden Staaten (Opec) für grossen Unmut.
Der Iran ist einer dieser Staaten. Der Generalstabs-Chef der iranischen Armee, General Firouzabadi (63) liess seinem Ärger vorgestern freien Lauf und machte Saudi-Arabien für den Preiszerfall verantwortlich, schreibt die «NZZ».
Saudi-Arabien schadet den IS-Gegnern
Firouzabadi beschuldigte die Saudis, die Truppen des IS zunächst mit Geldern aus dem Öl-Handel unterstützt zu haben und nun mit den tiefen Marktpreisen all jenen Staaten zu schaden, die gegen die Terror-Miliz vorgehen würden.
Bei einem Opec-Treffen Ende November forderten mehrere Nationen die Reduzierung der Ölfördermengen, um ein Preissturz zu verhindern. Saudi-Arabien stellte sich jedoch gegen diesen Vorstoss. Seither sinken die Preise für ein Fass Öl auf dem Weltmarkt kontinuierlich.
Irak fehlen 40 Prozent der Einnahmen
Während die Saudis die sinkenden Einnahmen mit angehäuften Milliarden-Reserven überbrücken können, werden andere Länder von den fehlenden Einnahmen der Ölverkäufe hart getroffen. Auch der Irak kommt wegen der Überproduktion in ernsthafte Schwierigkeiten. Seit Juni sind die irakischen Öleinnahmen um 40 Prozent eingebrochen. Geld, das der Staat im Kampf gegen die Dschihadisten im Land bitter nötig hätte. (cat)