Sie haben Schlimmes begangen und müssen dafür einsitzen. Doch eine Aktion im Bezirksgefängnis in Weatherford (US-Bundesstaat Texas) macht Gefängnisinsassen zu Helden. Als eine Handvoll Gefangener in einer Zelle wartet, bricht der Wärter zusammen. Er hat einen Herzinfarkt. Regungslos bleibt er auf seinem Stuhl liegen.
Die Inhaftierten versuchen, mit Geschrei auf sich aufmerksam zu machen. Doch die anderen Wärter hören nichts. Dann reagieren sie schnell. Sie brechen aus der Zelle aus und eilen dem Aufseher mit Ketten an Händen und Füssen zu Hilfe. Sie fühlen ihm den Puls und wollen mit Schlägen an die Türe die anderen Wärter alarmieren.
«Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, ihm nicht zu helfen»
Dann endlich erscheinen die anderen Wärter. Die Gefangenen hatten Glück: Denn die Situation hätte für die Sträflinge auch böse enden können. Der Sheriff Ryan Speegle glaubte zuerst, sein Kollege sei überwältigt worden.
Die Insassen wurden nach dem Betreten der Beamten wieder eingesperrt. Rettungskräfte konnten kurze Zeit später den Aufseher mit einem Defibrilator wieder zurück ins Leben holen.
«Wir hatten grosse Angst, dass die Beamten mit gezogenen Waffen hineinstürmen würden», erzählte der Häftling Nick Kelton dem TV-Sender WFAA. Und: «Es wäre mir nie in den Sinn gekommen, ihm nicht zu helfen, egal ob er eine Waffe oder eine Marke trägt.»
Kelton sitzt schon zum vierten Mal wegen Meth-Konsums im Knast. Die Zellentüre wurde nach dem Ausbruch zudem verstärkt, weil sie die Häftlinge zu einfach aufbrechen konnten. (lz)