Nach heftigen Regenfällen im Norden Englands hat die Polizei eine Ortschaft südöstlich von Manchester evakuiert, weil ein benachbarter Staudamm zu bersten droht. Die extremen Wetterbedingungen hätten das Toddbrook Reservoir nahe dem 6500-Einwohner-Städtchen Whaley Bridge schwer beschädigt.
Augenzeugen veröffentlichen dramatische Bilder. Teile des Damms sind brüchig, es herrscht Lebensgefahr, so die Behörden. Ein Reporter schreibt auf Twitter: «Ich bin in der Stadt Whaley Bridge, die heute Nachmittag evakuiert wurde, nachdem eine schwere Flutwarnung ausgesprochen wurde. Das Ortszentrum wirkt wie eine Geisterstadt.»
Um einen drohenden Dammbruch in Nordengland zu verhindern, haben die Behörden in der Nacht zum Freitag einen Helikopter zur Unterstützung angefordert. Dieser soll 400 Tonnen Material zum Umleiten des Wasserzuflusses beim bedrohten Städtchen Whaley Bridge einfliegen.
Bewohner sollen Unterschlupf bei Freunden und Verwandten suchen
Der Pegel des Flusses River Goyt könne schnell steigen, sollte Wasser aus dem Staudamm austreten, teilt die Umweltbehörde am Donnerstag mit. Die Behörde warnte vor Hochwasser. Menschen sollten der Gegend um Whaley Bridge fernbleiben.
Feuerwehrtrupps bemühten sich, mit Hochleistungspumpen den Pegel des Reservoirs zu senken. Ein Vertreter der Flussbehörde sagte, man könne erst «frühestens nach 24 Stunden» sagen, ob ein Dammbruch ausgeschlossen werden könne. Experten befürchteten zudem, dass ein beschädigter Überlauf endgültig zusammenbrechen und «massive Überflutungen» auslösen könne.
Die Polizei rief die Anwohner auf, bei Freunden und Verwandten in der Umgebung Unterschlupf zu suchen. Wer keine andere Alternative habe, werde in einer Notunterkunft untergebracht. Wie lange die Evakuierung dauern sollte, war zunächst nicht bekannt.
Den Bewohnern von Whaley Bridge droht laut Polizei die Verhaftung, wenn sie sich der Evakuierung widersetzen und in ihren Häusern bleiben. (pma/SDA/kes)