Vor sechs Jahren machte Lea K.* (†28) aus Maienfeld GR in Berlin eine Ausbildung zur Make-up-Artistin – und sie blieb. Die deutsche Hauptstadt wurde zur Wahlheimat der Bündnerin, dort hat sie ihr Glück und ihre berufliche Erfüllung gefunden. Lea K. war im High-Fashion-Bereich tätig, machte Haare und Make-up für Models von Agenturen, schminkte diese für Zeitschriften und Kampagnen von Modelabels oder für Auftritte an der Berliner Fashion Week. Auf Instagram markierte die Bündnerin ihre Bilder jeweils mit dem Hashtag #lovemyjob.
Doch letzten Mittwoch wurde die junge Frau jäh aus dem Leben gerissen. Während sie um 21 Uhr einen Fussgängerstreifen in Berlin-Schöneberg überquert, braust ein Polizeiauto mit Blaulicht und Sirene heran. Die Zivilstreife ist auf dem Weg zu einem Einsatz – wegen eines Falles von Körperverletzung, so die «Berliner Morgenpost».
Drei Tage später im Spital verstorben
Der Polizist am Steuer versucht noch, das Steuer herumzureissen. Dennoch erfasst der Streifenwagen die junge Schweizerin. Mit lebensbedrohlichen Verletzungen wird Lea K. ins Spital gebracht. Am Samstagmittag erliegt sie ihren schweren Verletzungen.
«Wir wissen noch gar nichts über den Unfallhergang, nur was in der deutschen Presse steht», sagt ihr Vater Paul K.* zu BLICK. Die Berliner Polizei durfte den Unfallhergang gegenüber BLICK nicht kommentieren, und die zuständige Staatsanwaltschaft war bis Redaktionsschluss nicht erreichbar.
«Eine Verkettung von unglücklichen Umständen»
Obwohl es nicht der erste tödliche Unfall zwischen Polizeiautos auf Blaulichtfahrt und Fussgängern in Berlin ist, will der Vater den Beamten keine Vorwürfe machen. «Die bringen uns Lea auch nicht wieder zurück. Ein Unfall ist immer eine Verkettung von unglücklichen Umständen mit unglücklichem Ausgang.» Dass es ausgerechnet ihre Tochter traf, mache die Eltern unfassbar traurig.
Lea K. wird am Samstag in Maienfeld beerdigt. In der Todesanzeige schreiben die Eltern: «Nicht alle Menschen sind wirklich lebendig, und die, die es sind, sterben nie. Es zählt nicht, dass sie nicht mehr da sind. Niemand, den man wirklich liebt, ist jemals tot.»
* Name der Redaktion bekannt