Der britische Premierminister Boris Johnson machte mit seiner Verlobten Carrie Symonds und dem vier Monate alten kleinen Sohn Wilfred Familienferien im Norden Schottlands. In einem abgelegenen Mietshaus an der rauhen Küste spannte er aus – und campierte sogar eine Nacht im Garten.
Aber das ging nicht ohne Misstöne: Wie die «Daily Mail» berichtet, ist Landwirt Kenny Cameron wütend. Johnsons Entourage griff sich nämlich zwei Stühle aus der Küche des Ferienhauses, stellte sie rechts und links neben einen Zaun und liess den Premierminister darübersteigen – auf das Land von Kenny Cameron. Ohne Erlaubnis.
Zu trocken für Feuer
«Normalerweise fragt man vorher, bevor man fremdes Land betritt», nervt sich der Landwirt. Johnsons Angestellte gaben an, dass sie einfach annahmen, es sei okay, die Wiese zu betreten und zu nutzen. War es für Landbesitzer Kenny Cameron aber nicht: Vor allem das Lagerfeuer vor dem Zelt – auch jenes ohne zu fragen entfacht – war ihm ein Dorn im Auge.
«Ein Lagerfeuer ist bei trockenem Wetter immer ein Risiko», so der Landwirt. Auch die Kletterpartie war Cameron ein Dorn im Auge, denn der Zaun hätte kaputt gehen können. «Ein Stück weiter oben wäre ein Tor gewesen, das hätten sie einfach benutzen können.»
Landwirt sah Zelt auf seinem Land auf der Titelseite
Vom aufgeschlagenen Zelt des Premierministers hatte Kenny Cameron von einem Freund erfahren. Dieser hatte ihm die Titelseite einer Zeitung unter die Nase gehalten, auf dem das Camp zu sehen war. Der Freund meinte, das wäre doch Camerons Land. Deshalb eilte der Landwirt zum Ort des «Verbrechens».
Cameron: «Boris Johnson hätte sein Zelt im Garten der Hütte aufbauen können, und es hätte kein Problem gegeben – aber das hat er nicht getan.» Johnsons Sicherheitsleute hätten sich entschuldigt und dann versprochen, sofort alles abzubauen und den Müll zu beseitigen. Sie hatten geglaubt, die Wiese gehöre auch zum Ferienhaus.
«Er gibt kein gutes Beispiel ab»
Dem Premierminister ist der Landwirt aber nicht mehr begegnet: Er war schon abgereist. Immerhin gab der Cameron an, dass er keine Schäden gefunden habe. «Wäre ich gefragt worden, hätte ich möglicherweise sogar die Erlaubnis für das Camp gegeben. Solange Zäune respektiert werden und kein Chaos angerichtet wird, wärs für mich okay gewesen.»
Dennoch ist der Landwirt enttäuscht: «Herr Johnson soll das Land führen, doch er gibt kein gutes Beispiel ab.» (ct)