Länder wollen Balkanrouten-Lücken schliessen
«Kein illegales Kommen nach Europa»

Die illegale Zuwanderung von Flüchtlingen über die Balkanroute nach Mitteleuropa soll schwerer denn je werden. Die Staaten entlang der Route haben am Mittwoch in Wien beschlossen, bis April einen Sicherheitsplan für den Fall eines neuerlichen Zustroms vorzubereiten.
Publiziert: 08.02.2017 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:56 Uhr

Damit sollen letzte Lücken auf dem Weg von Griechenland nach Österreich und Deutschland geschlossen werden. Dies sei ein klares Signal an die Schlepper, sagte Österreichs Innenminister Wolfgang Sobotka. «Es gibt kein illegales Kommen nach Europa."

Die Vorbereitungen würden vor allem für den Fall getroffen, dass der EU-Türkei-Deal zum Abfangen der meisten Flüchtlinge vonseiten der Türkei aufgelöst werden sollte, hiess es.

Trotz der Schliessung der Balkanroute vor einem Jahr gebe es Nachbesserungsbedarf. «Die Situation ist derzeit nicht so, wie wir uns das vorstellen würden, sagte Österreichs Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil.

Im Januar seien in Österreich 1000 bis 1500 Asylanträge von Flüchtlingen gestellt worden, die wohl über diesen Weg gekommen seien. Experten aus allen beteiligten Ländern sollen nun bis zum Frühjahr alle möglichen gemeinsamen Massnahmen zum Grenzschutz ausloten und dabei auch Ausweichrouten der Schlepper berücksichtigen.

Mit Blick auf die momentan von den Flüchtlingen meist benutzte Mittelmeerroute betonte Sobtoka, dass Österreich die Grenze zu Italien am Brenner schliessen werde, sollte das Nachbarland mit dem Flüchtlingsandrang nicht mehr fertig werden.

An der Konferenz nahmen unter anderem Vertreter aus den Ländern der Zentraleuropäischen Verteidigungskooperation (CEDC) teil. Auch Griechenland sowie Ungarn, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Bulgarien waren vertreten. So wie die Visegrad-Gruppe verfolgt die CEDC eine gemeinsame Sicherheitspolitik der beteiligten Länder unterhalb der NATO- und EU-Ebene. (SDA)

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