Wie die Dalí-Stiftung am Freitag in Figueres weiter mitteilte, stand das gezwirbelte Schnurrbart-Haar bei der Öffnung des Sarges wie von Dalí gewünscht auf «zehn Uhr zehn».
Dalís Leichnam war nach dem Tod des 84-Jährigen in Januar 1989 einbalsamiert worden. «Er war mumifiziert und der Schnurrbart erhalten», berichtete der Generalsekretär der Stiftung, Lluis Peñuelas Reixach. Dies sei für alle ein «bewegender Moment» gewesen, sagte er.
Graböffnung auf Richters Anweisung
Der Sarg Dalís war in der Nacht von Donnerstag auf Freitag geöffnet worden, um DNA-Proben zu entnehmen, weil eine 61-jährige Spanierin behauptet, die Tochter des surrealistischen Malers zu sein. Ein DNA-Abgleich soll dies nun klären.
Generalsekretär Lluís Peñuelas betonte bei der Pressekonferenz erneut, wie unglücklich die Stiftung über die von einem Richter angeordnete Massnahme gewesen sei.
«Dies war eine sehr unbequeme Situation für die Stiftung, uns hat das alles sehr traurig gemacht - und nicht nur uns, sondern viele Menschen, die Salvador Dalí geliebt haben», zitierten spanische Medien Peñuelas. «Aber das Wichtigste ist, dass Dalí jetzt wieder in Frieden ruhen kann.» Die Arbeiten hatten am Donnerstagabend begonnen und etwa fünf Stunden gedauert.
Exhumierung im Privaten
Die Proben sollen nun von Experten mit denen der Klägerin Pilar Abel Martínez abgeglichen werden. Sie behauptet, Dalís Tochter zu sein. Ihre Mutter habe in den 1950er Jahren eine geheime Liebesbeziehung zu dem Künstler unterhalten.
Dalí (1904-1989) liegt seit fast 30 Jahren in einer Krypta seines «Theater-Museum Dalí» begraben. Während vor dem Gebäude Hunderte Journalisten und Schaulustige warteten, fand die Exhumierung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Am 18. September will der Richter sein Urteil fällen. (SDA)