Kunstschätze für 300 Millionen unter dem Hammer
Picasso-Erbin verkauft ihre Grossmutter

Die Alleinerbin des berühmtesten Malers des 20. Jahrhunderts hat keine Probleme einige Werke ihres Grossvaters zu verkaufen. Sie hat nur negative Erinnerungen an ihn.
Publiziert: 09.01.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 03:19 Uhr
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Schwerreiche Alleinerbin: Marina Picasso.
Foto: EPA
Von Nina Merli

Sie hat ihren Grossvater abgrundtief gehasst. Jetzt verkauft Marina Picasso (64), die Enkelin des berühmtesten Malers des 20. Jahrhunderts, mehrere private Bilder.

Darunter auch ein Porträt ihrer Grossmutter Olga Chochlova. Sie war die erste Ehefrau von Pablo ­Picasso († 91). Das Bild («Portrait de femme») von 1923 wird auf rund 60 Millionen Franken geschätzt.

Insgesamt will Marina ­Picasso Bilder im Wert von fast 300 Millionen Franken verkaufen. Sich von den Werken zu trennen, fällt der Künstler­enkelin nicht schwer.

Nur negative Erinnerungen

Im Gegenteil: Der Alleinerbin bleiben immer noch fast 400 Bilder und 7000 Zeichnungen. Ausserdem hat sie an ihren Grossvater nur negative Erinnerungen.

Diese hat sie 2001 in der Biografie «Und trotzdem eine Picasso. Leben im Schatten meines Grossvaters» gnadenlos geschildert. In der bitterbösen, 195 Seiten langen Demontage lässt sie kein gutes Haar am legendären Künstler.

Er sei «ein egoistisches Monster» gewesen, «unfähig, seine Nächsten zu lieben». Jahrelang habe sie unter der Tyrannei, dem «Würgegriff dieses Genies» gelitten.

Geschätztes Vermögen von zwei Milliarden Franken

Als Neunjährige erkrankte Marina schwer an Tuberkulose. Der berühmte Grossvater übernahm die Behandlungskosten erst, als der Arzt einen Bittbrief verfasste. Heute lebt Marina ­Picasso in Genf. Ihr Vermögen wird auf zwei Milliarden Franken geschätzt. Geld, das sie ­ihrem Grossvater verdankt.

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