Die USA wollen Kampfflugzeuge vom Typ F-35 an Saudi-Arabien verkaufen. Das kündigte Präsident Donald Trump (79) am Tag vor einem erwarteten Besuch des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman (40) in Washington an. Bislang wurden die hochmodernen Tarnkappen-Flugzeuge in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben.
Der saudische Kronprinz brach am Montagabend mit einer hochrangigen Delegation am Flughafen in der Hauptstadt Riad auf, wie die Saudische Presse-Agentur SAP meldete.
Die Saudis setzten darauf, bei dem Besuch von den USA modernste Waffentechnologie geliefert zu bekommen. Vor allem die nun zugesagten Kampfflugzeuge vom Typ F-35 sind in anderen Ländern heiss begehrt. Auch die Schweiz kaufte ein – insgesamt 36 Jets für einen ursprünglichen Festpreis von 6,035 Milliarden Franken.
«Sie wollen eine Menge F-35 kaufen»
Trump sagte kürzlich vor Journalisten über die Golf-Monarchie Saudi-Arabien, sie wollten eine Menge F-35 kaufen, «aber sie wollen auch tatsächlich mehr als dieses Kampfflugzeug.» Berichten zufolge geht es ungefähr um 48 Kampfjets.
Saudi-Arabien ist dem Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri zufolge seit Jahren der grösste Abnehmer von US-Waffen. In den vergangenen Jahren hatte es im US-Parlament zeitweise jedoch Widerstand gegen Waffenlieferungen an Saudi-Arabien gegeben – unter anderem wegen dessen Beteiligung am Jemen-Krieg.
Diplomatischer Streit um Jamal Khashoggi
Für diplomatische Spannungen sorgte ausserdem die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi, der in den USA lebte und arbeitete. Der saudische Regierungskritiker, der unter anderem als Kolumnist der US-Zeitung «Washington Post» gearbeitet hatte, wurde 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul getötet, seine Leiche wurde zerstückelt und ist bis heute unauffindbar. Die US-Geheimdienste sahen den saudischen Kronprinzen als Drahtzieher für die Tat.
Sorgen, dass der Vorfall einen Schatten auf seinen Besuch in Washington werfen könnte, muss sich der oft nur als MBS bezeichnete saudische Thronfolger aber kaum machen. Trump, der während der Ermordung mitten in seiner ersten Amtszeit war, hatte bereits damals an seiner Unterstützung für Saudi-Arabien festgehalten.