Kriminalität
«Golden State Killer» im Rollstuhl erstmals vor Gericht

Sacramento – Ein 72 Jahre alter Mann, der als mutmasslicher «Golden State Killer» in Kalifornien zahlreiche Morde und Vergewaltigungen begangen haben soll, ist am Freitag erstmals kurz vor Gericht erschienen. Beim Auftritt sass er im Rollstuhl und sprach mit heiserer Stimme.
Publiziert: 28.04.2018 um 00:28 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:50 Uhr
War am Freitag erstmals vor dem Richter: der mutmassliche «Golden State Killer», der in Kalifornien für mindestens zwölf Morde und über 45 Vergewaltigungen verantwortlich sein soll.
Foto: KEYSTONE/AP/RICH PEDRONCELLI

Drei Tage nach seiner Festnahme fand sich der schwach wirkende Mann in orangenfarbiger Gefängniskluft erstmals vor dem Richter ein. Bei der Anklageverlesung in der kalifornischen Hauptstadt Sacramento wurde ihm die Ermordung eines jungen Paares im Jahr 1978 vorgeworfen. Der nächste Gerichtstermin soll Mitte Mai stattfinden.

Der Angeklagte sprach nur ein paar Worte, mit denen er ausdrückte, dass er die Vorwürfe verstanden habe und durch einen Pflichtverteidiger vertreten werde. Er sass während der kurzen Anhörung teilnahmslos da und sprach mit einer kaum hörbaren, heiseren Stimme.

Mindestens zwölf Morde und mehr als 45 Vergewaltigungen werden dem «Golden State Killer» in den 70er und 80er Jahren in Kalifornien zugeschrieben. Am Mittwoch hatten die Ermittler bekanntgegeben, dass der nun Angeklagte, der in einem ruhigen Vorort von Sacramento lebte, als lange gejagter mutmasslicher Serienmörder in Gewahrsam genommen worden sei. Weitere Anklagen gegen den Mann, der früher als Polizist arbeitete, werden erwartet.

Ermittler haben sich bei ihrer langen Suche nach dem Verbrecher zuletzt auf Plattformen für Ahnenforschung gestützt, die genetische Informationen eines Verwandten enthielten. DNA-Spuren von einem der Tatorte wurden mit genetischen Informationen in Stammbaum-Datenbanken verglichen. Vorige Woche hatten sich Hinweise auf den möglichen Täter verdichtet. Die Fahnder hätten durch von dem Mann «weggeworfene» DNA-Proben weitere Beweise sammeln können, hiess es.

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