Macron verkündet
Frankreich wird Palästina als Staat anerkennen

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, Palästina als Staat anzuerkennen und dies im September bei der UN-Generalversammlung zu verkünden. Gleichzeitig wächst der Druck auf Israel wegen der humanitären Krise im Gazastreifen.
Publiziert: 24.07.2025 um 21:25 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2025 um 22:07 Uhr
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Will endlich Frieden im Gaza-Konflikt: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

Frankreich wird nach den Worten seines Präsidenten Emmanuel Macron Palästina als Staat anerkennen. «Ich werde dies im September dieses Jahres vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen feierlich verkünden», teilte Macron auf der Plattform X mit.

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Weiter schreibt Macron: «Heute ist es dringend notwendig, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und die Zivilbevölkerung zu retten. Frieden ist möglich. Wir müssen unverzüglich einen Waffenstillstand durchsetzen, alle Geiseln freilassen und der Bevölkerung von Gaza massive humanitäre Hilfe leisten.» Es gäbe keine Alternative. Es brauche endlich Frieden.

Der französische Präsident teilte in seinem Post einen Brief an den Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Angesichts der Zusagen, die Abbas ihm gegenüber gemacht habe, habe er ihm seine Entschlossenheit zum weiteren Vorgehen schriftlich mitgeteilt, schrieb Macron dazu.

«Massenhaftes Verhungern»

Israel gerät indes wegen der verheerenden humanitären Lage im Gazastreifen zunehmend unter Druck. Mehr als hundert Hilfsorganisationen warnten am Mittwoch vor einem «massenhaften Verhungern» in dem Palästinensergebiet.

Vor dem Hintergrund anhaltender Warnungen vor einer tödlichen Hungerkrise haben einige Hilfsgüter UN-Angaben zufolge den Gazastreifen erreicht. Die Vereinten Nationen bestätigten, dass UN-Teams am Mittwoch vor allem Mehl an zwei Grenzübergängen abholen und in den Küstenstreifen mit zwei Millionen notleidenden Menschen bringen konnten. 

UN-Sprecher Farhan Haq betonte in New York, dass die freigegebenen Mengen nicht genug seien: UN-Partnerorganisationen im Gazastreifen sowie das Nothilfebüro der Vereinten Nationen berichteten, «dass die Hilfe, die sie in den letzten zwei Monaten nach Gaza bringen konnten, bei weitem nicht ausreicht, um den Überlebensbedarf der Menschen zu decken». Israel müsse mehr Lieferungen zulassen.

«Wir müssen uns für das Leben entscheiden»

Tausende Menschen haben zudem am Donnerstag in Tel Aviv für ein Ende des Gaza-Krieges und die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas demonstriert. «Wir stehen vor schwierigen Entscheidungen», sagte der Vater eines im Krieg getöteten israelischen Soldaten: «Wir können den Weg des Krieges, des Hungers und des Todes wählen. Wir müssen uns für das Leben entscheiden.»

Ihr Sohn habe sein Land schützen wollen, aber das Land schütze ihn nun nicht, sagte die Mutter des von der Hamas bei dem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 entführten Soldaten Nimrod Cohen einem Bericht des Nachrichtenportals «ynet» zufolge. «Was ist ein absoluter Sieg wert, wenn nicht jeder nach Hause zurückgeholt wird?», fragte ein früherer Kommunalpolitiker aus der von dem Hamas-Angriff am 7. Oktober betroffenen Region im Süden Israels.

Israel reagierte darauf mit Luftangriffen

Im Gazastreifen befinden sich noch 50 Geiseln, von denen noch mindestens 20 am Leben sein sollen. Terroristen der Hamas und andere Islamisten hatten bei ihrem Terrorangriff am 7. Oktober 2023 mehr als 250 Menschen aus Israel in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 1200 Menschen wurden getötet.

Israel reagierte darauf mit Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei mehrere zehntausend Menschen getötet.

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