Krebskrankheit vorgetäuscht
Fake-Veteranin der US-Armee ergaunert 280'000 Franken!

Während fünf Jahren soll sich eine Amerikanerin als krebskranke Veteranin ausgegeben und so 280'000 Franken erschlichen haben. Nun muss sie sechs Jahre hinter Gitter.
Publiziert: 15.03.2023 um 18:31 Uhr
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Sarah Jane C. aus dem US-Bundesstaat Rhode Island hat sich 280'000 Franken erschlichen. Die Betrügerin gab sich jahrelang als krebskranke US-Veteranin aus. (Symbolbild)
Foto: imago/StockTrek Images

Sarah Jane C. (32) aus dem US-Bundesstaat Rhode Island hat sechs Jahre lang tapfer im Irak und in Afghanistan gedient. Aufgrund besonderer Führungsqualitäten wurde sie sogar zur Unteroffizierin befördert. Nach einer grossen Explosion hat sich ihr Leben aber schlagartig verändert: C. atmet Feinstaub ein und erkrankt an Lungenkrebs.

In den vergangenen Jahren trat die ehemalige Elite-Soldatin immer wieder vor Publikum und erzählte von ihrem Leidensweg. Nur dank Hilfsgeldern konnte die Amerikanerin ihre Behandlungen finanzieren.

Nun stellt sich heraus: Nichts davon ist wahr. Die Frau war nie im Krieg, litt nie an Krebs. Ihre ganze Geschichte: erlogen, wie der «Spiegel» berichtet.

Die Amerikanerin hat vor ihrem Betrügerleben in einem Krankenhaus für Veteranen gearbeitet. Dort hat sie sich Zugang zu Patientendaten mit echten Krebsbefunden verschafft und sich ihre eigene Krankenakte zusammengebastelt.

Obendrein kaufte sich die Amerikanerin mehrere Militärorden. In ihrem Lebenslauf glänzte C. dann mit jahrelangem Dienst im Marinekorps, einer Eliteeinheit im US-Militär. Mit diesem Schwindel konnte C. fast 280'000 Franken ergaunern. Aber dann flog sie auf. Eine Stiftung hat sich ihre Akte genauer angesehen und den Fall überprüft.

Jetzt muss sie tief in die Taschen greifen

Um das Bild einer Schwerkranken zu wahren, ging sie sogar so weit, dass sie Menschen bat, vor sie niederzuknien und ihr die Schuhe zu binden.

Aber das ist längst nicht alles: Die 32-Jährige hat sich einen Platz in einem künstlerischen Hilfsprogramm gesichert, wie ein Veteran in der Zeugenaussage schilderte. Dadurch konnte die Amerikanerin weitere 14'000 Franken einsacken.

Zu sechs Jahren Haft verurteilt

Vor Gericht gab der Verteidiger der Frau an, dass ihre Ehe in die Brüche gegangen sei. Sie habe das Geld dringend benötigt. Am Dienstag wurde die Amerikanerin verurteilt. »Sie machte sich die Ehre, den Dienst und die Opfer, die echte Veteranen erbringen, zu eigen und beutete den Anstand und die Wohltätigkeit anderer für ihren eigenen Vorteil aus«, sagte Staatsanwalt Zachary Cunha. Das Gericht verurteilte sie zu sechs Jahren hinter Gittern. Hinzu kommt die Rückzahlung aller erschlichenen Leistungen. (lia)

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