«Komisches Geräusch auf dem Herren-WC»
Bombenalarm und Grosseinsatz wegen Penisring

Polizei im Einsatz, Gebäude evakuiert, Sprengstoff-Spezialeinheit aufgeboten: In einer deutschen Stadt herrschte ein Riesen-Aufruhr – wegen eines harmlosen Sextoys.
Publiziert: 06.04.2016 um 13:30 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 04:00 Uhr
Im Mülleimer fand die Spezialeinheit den Penisring (l.), dazu Batterie und Verpackung.
Foto: Polizeidirektion Harz

Befindet sich da eine Bombe im Abfalleimer? Die Polizei im deutschen Halberstadt kann das verdächtige Geräusch nicht einordnen und geht auf Nummer sicher: Die Sprengstoff-Spezialeinheit wird aufgeboten. Nach einem nervenaufreibenden Einsatz «entschärfen» diese den vermeintlichen Sprengsatz. Es handelt sich um ein batteriebetriebenes Sexspielzeug.

Wie die «Volksstimme» berichtet, wird die Mitarbeiterin einer Spielothek am Dienstagnachmittag auf ein «irgendwie komisch knatterndes» Geräusch in der Herrentoilette aufmerksam. Eine genauere Prüfung ergibt: Der Ton kommt aus dem Mülleimer. Niemand getraut sich, hineinzuschauen, also wird um 16 Uhr wegen Bombenverdachts die Polizei alarmiert.

Sprengstoff-Spezialeinheit alarmiert

Auch der Einsatzleiter hört das Geräusch, auch ihm ist nicht ganz wohl. Er lässt die Strasse sperren und das Gebäude evakuieren: Mehr als 80 Menschen müssen vorübergehend raus. Dazu wird eine USBV-Einheit gerufen – die Profis für «Unbekannte Spreng- und Brandvorrichtungen». Früher habe man noch selber nachgeschaut, sagt ein Beteiligter zur «Volksstimme», doch nach all den Bombenanschlägen in aller Welt mache man das nicht mehr.

Gegen 19 Uhr fährt die Sprengstoff-Sondereinheit vor – und findet das Corpus Delicti fünf Minuten später, unter dem Papiermüll: Ein Penisring, dem mittlerweile die Batterie ausgegangen ist. Wahrscheinlich hatte ihn jemand dort entsorgt. «So etwas habe ich in 36 Jahren bei der Polizei noch nicht erlebt», sagt Hauptkommissar Peter Wöde. (rey)

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