Kolumbien mobilisiert im Drogenkrieg die Luftwaffe
Bomben gegen Kokain-Barone

Der Kampf gegen die Kriminalität in Kolumbien erreicht eine neue Eskalationsstufe: Das kolumbianische Militär will jetzt Luftangriffe gegen Drogen-Kartelle fliegen.
Publiziert: 06.05.2016 um 09:46 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 07:10 Uhr
In Zukunft auch aus der Luft: Kolumbianische Spezialkräfte sprengen ein Drogenlabor (Archiv).
Foto: AFP

Die kolumbianische Regierung will Kampfflugzeuge gegen das organisierte Verbrechen einsetzen.

Der Senat gab jetzt grünes Licht für Luftangriffe und andere Militäreinsätze gegen die drei grössten Kartelle, den Usuga-Clan, die Los Pelusos und die Los Puntilleros.

Neue Eskalationsstufe

Durch die Direktive erreicht der Kampf gegen die Kriminalität eine neue Eskalationsstufe. Bisher waren Militäreinsätze im Inland nur gegen linksgerichtete Guerillagruppen zulässig.

Die drei Kartelle, gegen die nun auch Luftangriffe geflogen werden können, würden als «organisierte bewaffnete Gruppen» eingestuft, denn sie würden Lager nutzen, über schwere Waffen verfügen, Uniformen tragen und in bestimmten Regionen präsent sein, sagte Verteidigungsminister Luis Carlos Villegas.

Auch Scharfschützen kommen zum Einsatz

Einer Regierungsquelle zufolge sind neben Luftangriffen auch Einsätze von Spezialkräften, Scharfschützen und Artillerie sowie Angriffe aus Hinterhalten autorisiert.

Kolumbien ist der weltgrösste Produzent des Kokain-Grundstoffs Koka. Alleine der Usuga-Clan wird für tonnenweisen Schmuggel von Kokain nach Zentralamerika und in die USA verantwortlich gemacht. Die Bande ging aus früheren paramilitärischen Gruppen hervor. (bau/SDA)

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