Knapp drei Kilo Methamphetamin
Schweizer in Südkorea wegen Drogenschmuggels verurteilt

Ein über 80-jähriger Schweizer wurde auf der südkoreanischen Insel Jeju zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Er soll versucht haben, fast drei Kilogramm Methamphetamin ins Land zu schmuggeln, behauptet aber, nichts davon gewusst zu haben.
Publiziert: 11:29 Uhr
|
Aktualisiert: 12:16 Uhr
Teilen
Anhören
Kommentieren
Ein Schweizer wurde in Südkorea wegen Drogenschmuggels zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. (Symbolbild)
Foto: imago/ZUMA Press

Darum gehts

  • Schweizer Rentner in Südkorea wegen Drogenschmuggels zu Gefängnis verurteilt
  • Mann behauptet, unwissentlich Koffer mit Drogen transportiert zu haben
  • 2,98 Kilogramm Methamphetamin im Wert von 8,5 Millionen Dollar beschlagnahmt
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
Daniel_Macher_Journalist Newsteam_Blick.ch_2-Bearbeitet.jpg
Daniel MacherRedaktor News

Ein Schweizer Staatsbürger sorgt in Südkorea für Schlagzeilen: Ein über 80-jähriger Mann ist auf der Ferieninsel Jeju zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden – weil er versucht haben soll, 2,98 Kilogramm Methamphetamin ins Land zu schmuggeln.

Wie die südkoreanische Zeitung «Korean JoongAng Daily» berichtet, fiel das Urteil am Jeju District Court wegen Verstosses gegen das Gesetz zur verschärften Bestrafung bestimmter Verbrechen im Zusammenhang mit psychotropen Substanzen.

Der Senior war bereits am 30. März erwischt worden. Laut Gericht versteckte er das hochreine Meth in einem Reisekoffer, den er am Flughafen Phnom Penh in Kambodscha als Gepäck aufgegeben hatte. Der Flug führte über Hongkong nach Jeju – wo die Drogen entdeckt wurden.

8,5 Millionen Dollar für Auftrag angeboten

Der Angeklagte beteuerte vor Gericht, er habe keine Ahnung gehabt, dass sich Drogen in seinem Gepäck befanden. Nach eigenen Angaben sei er über soziale Medien von einer unbekannten Person kontaktiert worden. Diese habe ihm erzählt, sie wolle einem japanischen Banker ein Geschenk schicken – und ihm 8,5 Millionen Dollar (rund 6,8 Millionen Franken) angeboten, wenn er den Koffer überbringe.

Das Gericht zeigte sich teilweise nachsichtig, glaubte dem Mann aber nicht vollständig. In der Urteilsbegründung heisst es: «Angesichts der Umstände, unter denen der Angeklagte nach Kambodscha reiste und den Koffer übernahm, scheint es zwar, dass er den genauen Inhalt nicht kannte. Dennoch hätte er den Auftrag wohl auch angenommen, wenn er gewusst hätte, dass es sich um Drogen handelt.»

Strafe fiel etwas milder aus

Richter und Staatsanwalt betonten zugleich die Schwere des Vergehens: «Drogenverbrechen verbreiten Rauschmittel in der Gesellschaft, führen zu Folgekriminalität und stellen eine ernste Bedrohung der öffentlichen Sicherheit dar. Eine strenge Bestrafung ist notwendig, um den Schmuggel an der Wurzel zu bekämpfen.»

Die Strafe fiel letztlich etwas milder aus, weil die Polizei alle 2,98 Kilogramm Meth sicherstellte, bevor sie in Umlauf gelangen konnten – und weil das Gericht davon ausging, dass der betagte Schweizer nicht mit direkter Schmuggelabsicht handelte.

Teilen
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Heiss diskutiert
    Meistgelesen
      Meistgelesen