Brennende Barrikaden, explodierende Autos und brutale Enthauptungen. Der Rubel fällt ins Bodenlose, die Europaflagge steht in Flammen und Ebola rafft Tausende Menschen dahin – so kündigt Russlands Präsident Wladimir Putin seine jährliche Presse-Konferenz an.
Der eigens für das Medienspektakel angefertigte Trailer erinnert eher an den Vorspann eines Actionfilms als an den Auftritt eines Staatsoberhauptes. Vom Schweizer Bundespräsidenten kennt man solch pompöse Jahresrückblicke zumindest nicht.
Es warten heikle Fragen
Zum russischen Grossereignis – im vergangenen Jahr dauerte die Konferenz über vier Stunden – sind mehr als 1200 Journalisten aus dem In- und Ausland angemeldet. Es ist bereits die zehnte Pressekonferenz dieser Art in Putins 15 Jahren an der Macht. Auch wenn der Kremlchef also bereits Routine hat – die Fragen dürften in diesem Jahr unangenehmer sein als sonst.
Hauptthemen dürfte die umstrittene Annexion der Krim sowie die Krise in der Ukraine sein. Hier sieht sich der Kreml mit dem Westen im Machtkampf um Einfluss in der strategisch wichtigen Ex-Sowjetrepublik.
Russlands Problem-Wirtschaft
Aber auch die wirtschaftlichen Probleme Russlands dürften zur Sprache kommen. Zuletzt hatte der Rubel massiv an Wert verloren, Moskau reagierte mit Verkäufen von Devisenreserven.
Putin hat nicht vor, heute etwas dem Zufall zu überlassen. Wie Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt, hat sich der Präsident intensiv auf die im Staatsfernsehen live übertragene Fragestunde zu innen- und aussenpolitischen Themen vorbereitet. (lex/SDA)