Kirche
Papst Franziskus beginnt Gespräche mit Missbrauchsopfern aus Chile

Rom – Papst Franziskus hat seine persönlichen Gespräche mit Missbrauchsopfern aus Chile im Vatikan begonnen. Über den Inhalt soll nach dem Wunsch des Vatikans nichts bekannt werden.
Publiziert: 27.04.2018 um 23:40 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:50 Uhr
Hofft auf ein «Ende der Kultur des Missbrauchs und der Verschleierung»: Papst Franziskus. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/TI-PRESS/GABRIELE PUTZU

Das katholische Kirchenoberhaupt habe ausdrücklich gewünscht, dass nichts offiziell über den Inhalt der Gespräche mit Juan Carlos Cruz, José Andrés Murillo und James Hamilton bekannt gegeben werde, hiess es in einer Mitteilung des Vatikans am Freitagabend. «Seine Priorität ist es, den Opfern zuzuhören, sie um Verzeihung zu bitten und die Vertraulichkeit dieser Gespräche zu respektieren.»

Man hoffe, dass die Gespräche ein «Ende der Kultur des Missbrauchs und der Verschleierung durch Bischöfe und die Kirche» markierten, sagte Carlos Cruz vor Journalisten in Rom.

Vor etwa zwei Wochen hatte der Papst in einem Brief um Verzeihung für seinen Umgang mit Missbrauchsfällen in Chile gebeten. Der Argentinier war bei seiner Reise in das südamerikanische Land im Januar scharf kritisiert worden: Er hatte den chilenischen Bischof Juan Barros in Schutz genommen, obwohl dieser Sexualdelikte des früheren Pfarrers und Priesterausbilders Fernando Karadima gedeckt haben soll. Franziskus räumte «schwere Irrtümer» bei der Bewertung und Wahrnehmung der Situation ein.

Es sei Franziskus' Wunsch, dass seine Gäste sich am Wochenende so viel Zeit nähmen, wie sie brauchten, um von ihren Erlebnissen zu erzählen. Es gebe keine vorher festgelegten Zeiten und Inhalte, hiess es vom Vatikan.

«Es ist von grosser Bedeutung, hier zu sein, vor allem, weil die Einladung darin bestand, über das Thema des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker (...) zu sprechen und Ratschläge zu bekommen», sagte Murillo in Rom. «Wir haben uns Stück für Stück in Vertreter vieler Menschen verwandelt, die Missbrauch erlitten haben.»

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