Vor dem Landesgericht Feldkirch hat heute der Prozess gegen Miroslav Maletic (27) begonnen. Der Mann wird beschuldigt, den Sohn seiner Freundin getötet zu haben.
Maletic, der nach der Tat im österreichischen Bregenz flüchtete und in der Schweiz verhaftet wurde, ist geständig. Er bestreitet jedoch eine Tötungsabsicht. Der Fall sorgte weitherum für Bestürzung und hatte in Vorarlberg eine Reihe von Verbesserungen in der Jugendwohlfahrt zur Folge.
Der Angeklagte wurde heute befragt. Er habe Cain († 3), auf den er während der Arbeitszeit von dessen Mutter aufgepasst hatte, mit der Hand und mit einem Besenstiel aus Aluminium verprügelt. Offenbar hatte der Dreijährige sich trotz eines Verbots ein Joghurt aus dem Kühlschrank geholt.
Gewalt? Normal!
«Ich wollte, dass er sich's merkt. Ich wollte ihn erziehen», sagte der Angeklagte. Die Mutter habe ihre Kinder ebenfalls geschlagen. Auch in seiner eigenen Erziehung sei Gewalt normal gewesen, erklärte der Angeklagte unter Tränen.
Am 8. Januar 2011 habe er den kleinen Knaben wegen einer Kleinigkeit auf ähnliche Weise wie bereits am Vortag traktiert – anschliessend sei der Dreijährige zusammengebrochen. Maletic rief die Sanität und gab an, der Knabe sei eine Treppe hinunter gefallen.
Maletic war auf Heroin
Der Angeklagte führte sein Verhalten auch auf seine Drogensucht zurück. Er hatte am Tatabend Heroin konsumiert. Um seine Gesundheit stehe es nicht gut, sagte Maletic vor Gericht. Er habe bei einem Autounfall in Serbien einen Schädelbruch erlitten und habe ausserdem eine Muskelkrankheit. (SDA/noo)