Hier verliert das Panafrikanische Parlament die Nerven
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Morddrohungen und Prügel:Hier verliert das Panafrikanische Parlament die Nerven

Kicks, Todesdrohung, Angriff mit Desinfektionsmittel
Hier prügeln sich afrikanische Politiker

Ein Video zeigt, wie Parlamentarier in Johannesburg aufeinander losgehen. Es zeigt wüste Szenen. Der Präsident der Afrikanischen Union muss sich sogar aus der Ferne einschalten.
Publiziert: 03.06.2021 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2021 um 17:44 Uhr
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Chaos im Panafrikanischen Parlament: Hier setzt ein Abgeordneter zum High-Kick an!
Foto: Screenshot Video

Gewalt im panafrikanischen Parlament: In einem Video ist zu sehen, wie Politiker am Montag aufeinander losgehen.

Schon nach wenigen Sekunden des Videos bricht ein Tumult aus: Ein Mann mit weissem Hemd und eleganten Hosen macht einen schnellen Tritt gegen eine andere Person.

Gemäss der südafrikanischen News-Seite «Eyewitness News» handelt es sich beim Kicker um den Senegalesen Djibril War. Beim Opfer um die Südafrikanerin Pemmy Majodina. Weitere Kampfszenen folgen.

Chaos wird live im TV übertragen

Die Vorfälle passierten im Rahmen von Tagungen des Panafrikanischen Parlaments in einem Vorort der südafrikanischen Grossstadt Johannesburg. Das Ganze wird live im Fernsehen übertragen.

Nach dem Kick des Mannes kommt es zum Gemenge. Mehrere Personen schubsen sich rum und zerren aneinander. «Sie sollten im Parlament nicht kämpfen», hört man eine Frauenstimme sagen.

Djibrill War liefert sich auch ein Handgemenge mit einer Frau in einem langen Gewand. Er rangelt mit ihr.

Urnen werden aus Saal gezerrt

Auch wird um einen Plastikbehälter gekämpft. Mehrere Frauen ziehen aus allen Richtungen an der Kiste. Es handelt sich um eine Wahlurne. Diese wollten gewisse Personen aus dem Saal bringen.

Zum Tumult sei es gekommen, weil jede Region den Parlamentspräsidenten stellen wollte. Während der Aggressionen sprühte eine Abgeordnete auch Desinfektionsmittel auf andere Personen im Parlament. Noch rabiater ging der Südafrikaner Julius Malema vor: Er sprach eine Morddrohung gegen einen Kollegen aus – «Ich bringe dich draussen um!»

Präsident der Afrikanischen Union muss eingreifen

Das Chaos dauerte eine ganze Weile. Und der Präsident der Afrikanischen Union, Moussa Faki Mahamat, musste eingreifen. Er sitzt nicht in Johannesburg, sondern weilt in Äthiopien. «Die schockierenden Gewaltszenen beschmutzen das Bild dieser ehrwürdigen Institution. Ich rufe alle Parlamentarier dazu auf, zur Besinnung zu kommen und sich an die Verfahrensregeln der Institution zu halten.» (nl)


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